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Sport: Mit Daum nach unten

Der 1. FC Köln verliert 0:2 in Offenbach

Offenbach - Christoph Daum vergrub die Hände in die Taschen der Daunenjacke und trottete gedankenverloren quer über den Platz zur Kabine. So schwierig hatte er sich seine neue Aufgabe vermutlich nicht vorgestellt. „Siehst du Christoph, so wird das gemacht“, höhnten die Offenbacher Fans im Chor. Den Spott der gegnerischen Anhänger im Ohr, vergaß Daum zunächst den Händedruck mit dem siegreichen Kollegen Wolfgang Frank.

Der von Daum betreute 1. FC Köln hatte auf dem Bieberer Berg vor 18 000 Zuschauern gegen die Offenbacher Kickers 0:2 verloren und dabei eine klägliche Vorstellung abgeliefert. Teilnahmslos, ja fassungslos schaute Daum auf der Zweierbank zu, wie seine völlig verunsicherte Mannschaft auf dem Platz herumstocherte und herumstolperte und dabei in 90 Minuten nur eine halbe Torchance hervorgebracht hatte. Wortkarg und bestürzt wirkend flüchtete er sich hernach in eine für ihn völlig atypische Phrase: „Im Fußball gewinnt, wer die Tore schießt.“ Und das haben die Offenbacher Dino Toppmöller (77.) und Oualid Mokhtari (83.) getan.

Die 1:3-Niederlage am vergangenen Montag gegen den Aufstiegskonkurrenten MSV Duisburg zu seiner Premiere war schon bitter. Die Niederlage gegen einen überlegen spielenden Gegner aus der unteren Tabellenhälfte aber muss Daum wie ein Schlag getroffen haben. Ob er sich den Job an alter Wirkungsstätte so schwer vorgestellt habe, wurde der als Messias gefeierte Daum gefragt. „Klare Frage, klare Antwort: Nein.“ Köln ist nun bereits zehn Punkte von einem Aufstiegsplatz und nur noch drei Punkte von einem Abstiegsrang entfernt. Nach oben oder nach unten schauen? Christoph Daum kennt jetzt die Blickrichtung: „Natürlich müssen wir das Gesamtbild der Tabelle im Auge haben. Ab jetzt ist jedes Spiel ein Überlebenskampf.“

Hartmut Scherzer

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