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Sport: Mit dem Hang nach oben

Nach dem 3:1 gegen Freiburg steht Hertha vor zwei wegweisenden Spielen gegen Bremen und Schalke

Berlin - Ob die Champions League noch ein Thema sei, will ein Journalist von Falko Götz wissen. Dieser lehnt sich in seinen Stuhl zurück und antwortet mit einer Gegenfrage. „Was soll ich zu diesem Thema schon sagen?“ Offiziell könne er nur mit einer Phrase darauf antworten: „Für uns geht es darum, Fünfter zu werden.“

Am Ende der Saison will der Berliner Fußball-Bundesligist die Teilnahme am Uefa-Cup erreicht haben. Dafür könnte auch schon Platz sechs reichen, wenn Bayern München und Schalke 04 sich für die Champions League qualifizieren und dazu auch noch ins DFB-Pokalfinale kommen. Bis dahin stehen noch sechs Spieltage aus. Einen Tag nach dem unspektakulären 3:1-Heimsieg über den Tabellenletzten SC Freiburg beginnt auch für Hertha die entscheidende Schlussphase. Am kommenden Samstag tritt Hertha bei Werder Bremen an, eine Woche darauf kommt Schalke 04 ins Olympiastadion. Beide Mannschaften sind Herthas direkte Konkurrenten im Kampf um die internationalen Plätze. „Diese beiden Spielen werden für uns ein echter Gradmesser sein“, sagt Falko Götz. „Wir haben den Anspruch, in der kommenden Saison international zu spielen, deshalb müssen wir diese Spiele optimal gestalten.“

In der Hinrunde dieser Saison holte Hertha in den Spielen gegen Bremen (1:1) und Schalke (3:1) vier Punkte. „Das ist für uns das Minimum, das wir in der Rückrunde gegen diese beiden Mannschaften anstreben“, sagt Götz. Schließlich habe sich seine Mannschaft Schritt für Schritt weiterentwickelt und sei sehr viel kompakter und gefestigter als im vergangenen Herbst. „Wir haben schon bewiesen, dass wir gegen Top-Mannschaften gut aussehen. Dafür muss bei uns aber vieles passen.“

Im Vergleich zum Spiel gegen Freiburg wird Hertha sich aber steigern müssen. Nach einer guten ersten Halbzeit schlichen sich viele Unsicherheiten ein. Nach der schnellen Führung durch die beiden Tore von Marcelinho ließ Fredi Bobic zu Beginn der zweiten Halbzeit eine sehr gute Chance zum 3:0 aus. Anschließend habe Hertha sich nicht wie eine Spitzenmannschaft präsentiert, findet Mittelfeldspieler Niko Kovac. „Wir hätten Ball und Gegner laufen lassen sollen“, sagt Kovac, so aber habe die Mannschaft „einen Gang zurückgeschaltet“, wie Arne Friedrich sagt. „Wir standen nicht mehr so gut am Gegner und spielten viele unpräzise Bälle, wir wollten das Spiel verwalten. Das hätte schlimm enden können.“ Am Ende aber reichte es dank eines Kopfballtores von Kovac noch zu einem 3:1-Sieg.

Mit diesem Erfolg im Rücken geht es für die Berliner nun nach Bremen. Man fahre in einer völlig anderen Situation an die Weser als in der vergangenen Saison, als Hertha in Meisterschaft (0:4) und Pokal (1:6) zwei schwere Niederlagen erlitten hatte. „Aber heute sind wir auswärts eine starke Mannschaft“, sagt Herthas Manager Dieter Hoeneß. „Wenn wir konzentriert spielen, können wir in Bremen auch gewinnen. Mein Angstgegner ist das nicht.“

Für Falko Götz ist die „Ansage für Bremen“ ganz klar. „Wir wissen, was auf uns zukommt: der Meister und Pokalsieger, der jetzt gerade beim HSV gewonnen hat und vor uns in der Tabelle steht. Das ist für jeden von uns eine große Motivation.“ Mit einiger Zufriedenheit hat der Trainer registriert, dass Mannschaften wie eben der Hamburger SV und Bayer Leverkusen, die ebenfalls in den Uefa-Cup wollen, am Wochenende Punkte einbüßten. Götz spricht von einem kleinen Polster, das sich zu Platz sechs und sieben gebildet habe. Drei beziehungsweise vier Punkte beträgt der Abstand. Nach oben, zu Platz drei, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt, sind es sieben Punkte. Noch sei es vermessen, darauf zu setzen – aber keineswegs ausgeschlossen. Götz: „Denken wir mal positiv.“

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