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Sport: Mit Frust nach Jerusalem

Nach der Niederlage in der Liga gegen Frankfurt reisen Albas Basketballer im Europacup zu Hapoel

Berlin - Immanuel McElroy redete auf Adam Chubb ein, Dragan Dojcin gab Julius Jenkins zu verstehen, dass er von ihm in der Verteidigung mehr erwartete. Gerade hatten sich Albas Basketballer gegen die Frankfurt Skyliners herangekämpft – trotzdem schien den Berliner Spielern klar zu sein, dass die Partie nicht in ihrem Sinne verlief. Mit diesem Gefühl lagen sie richtig: Am Ende verlor Alba am Samstag mit 70:76 (29:37) gegen den Tabellenfünften. Durch die Niederlage verpasste Alba nicht nur, sich als erstes Team für die Play-offs zu qualifizieren. Die Berliner reisen heute auch mit einigem Frust nach Jerusalem, wo sie am Mittwoch im Hinspiel des Eurocup-Viertelfinales beim israelischen Spitzenteam Hapoel antreten.

Auch wenn die 10 276 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof ein packendes Spiel gesehen hatten – von einem guten Auftritt der Berliner konnte keine Rede sein. „Wir haben Dinge gemacht, die einem Profiteam nicht passieren dürfen“, sagte Albas Trainer Luka Pavicevic. „Wir haben fünf Korbleger nicht reingemacht, wir haben den Ball unnötig verloren, sodass Frankfurt viele Schnellangriffe laufen konnte.“

Die Frankfurter hingegen wussten genau, wie sie Alba aus dem Rhythmus bringen konnten. Trainer Murat Didin ließ seine Spieler nahe am Korb kompromisslos verteidigen und riskierte damit viele offene Distanzwürfe der Berliner. „Wir haben ihnen unter den Körben einen guten Fight geliefert“, sagte Didin zufrieden. Da die Schiedsrichter in vielen Situationen großzügig mit den Gästen umgingen – im Schlussviertel pfiffen sie gegen Frankfurt nur zwei Fouls – versuchte Alba sein Glück beinahe nur noch aus der Ferne. „Das darf man nicht einmal machen, wenn das Team aus fünf Julius Jenkins’ besteht“, sagte Pavicevic. Es bringe auch nichts zu sagen, mit zwei getroffenen Dreipunktwürfen mehr wäre das Spiel schließlich ausgeglichen gewesen: „So funktioniert das nicht. Basketball ist keine Mathematik.“

Auch mit Blick auf das Spiel in Jerusalem konnte bei Alba der Niederlage gegen Frankfurt niemand etwas Positives abgewinnen. „Das war heute kein gutes Spiel, um sich auf Hapoel vorzubereiten“, sagte Sportdirektor Henning Harnisch. Immerhin waren Pleiten in der Bundesliga in dieser Saison auch Europapokalsiegen gegen Le Mans und Badalona vorausgegangen. Lars Spannagel

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