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Sport: Mit Gefühl durchs Gewühl

L’Alpe d’Huez - Lance Armstrong war froh, dass er die Etappe von L’Alpe d’Huez bei seinen Erkundungsfahrten im Mai so genau studiert hatte. Denn sehen konnte er am Mittwoch beim Bergzeitfahren von L’Alpe d’Huez nichts.

L’Alpe d’Huez - Lance Armstrong war froh, dass er die Etappe von L’Alpe d’Huez bei seinen Erkundungsfahrten im Mai so genau studiert hatte. Denn sehen konnte er am Mittwoch beim Bergzeitfahren von L’Alpe d’Huez nichts. Gerade einmal das Motorrad, das ihm den Weg bahnte, konnte er noch erkennen, doch auch das geriet nicht selten aus dem Blick. Wenn Armstrong mehr als zehn Meter Abstand zu den Gendarmen ließ, schloss sich die Menschenmenge wieder vor seinem Vorderrad und öffnete sich erst wieder, als er mit seinem Rad die Zuschauer touchierte. Kurven waren erst zu erkennen, wenn er schon in sie eingebogen war. So musste sich der Champion auf sein Gefühl verlassen: „Ich habe die Haarnadelkurven gezählt und hatte mir zum Glück genau gemerkt, wie die Steigungen dazwischen beschaffen waren.“

Eine halbe Million Menschen standen nach Schätzungen der Organisatoren am Anstieg nach L’Alpe d’Huez, 400 000 sollen im Tal gewartet haben. Das Spektakel Bergzeitfahren war der erwartete Publikumsrenner. „Der Berg nimmt einen besonderen Platz in der Geschichte der Tour ein, und auch für mich ist dies ein besonderer Tag gewesen“, sagte Armstrong. Trotzdem sei er nicht sicher, dass das Zeitfahren eine gute Idee gewesen sei. „Das ist einfach nicht besonders sicher.“

Jan Ullrich und Andreas Klöden hatten hingegen nichts auszusetzen. Die Menschenmassen hätten sie sehr motiviert, sagten sie nach dem Rennen, das auf wundersame Weise alle Fahrer heil überstanden. Zum befürchteten Kollaps kam es auch nicht, und so ging das Konzept des Superspektakels auf. Viel Spielraum für noch mehr Menschen und Material gab es allerdings nicht.

Sebastian Moll

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