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Unter Druck am besten. Deutschlands Spieler bejubeln den achten EM-Titel. Foto: dpa

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Sport: Mit Macht zur Acht

Im Finale der Hockey-EM verteidigen die Männer ihren Titel durch ein 3:1 über Gastgeber Belgien.

Boom - Stephan Abel war sich des historischen Moments bewusst, entsprechend euphorisch fiel sein Statement aus. „Ich kann mich nicht erinnern, dass es so etwas schon einmal gegeben hat“, sagte der Präsident des Deutschen Hockey-Bundes (DHB), „zwei Europameister aus einem Land“. Einen Tag nach dem überraschenden Erfolg der deutschen Frauen bei der Europameisterschaft in Boom gewannen am Sonntag auch die deutschen Männer den Kontinental-Titel, sie setzten sich im Endspiel mit 3:1 (0:0) gegen Gastgeber Belgien durch – wobei die erfolgsverwöhnte Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise den achten EM-Titel fast schon erwartungsgemäß holte. Dem Jubel tat dieser Umstand allerdings keinen Abbruch, im Gegenteil. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Wir wollten diesen Titel unbedingt“, sagte Kapitän Moritz Fürste. Coach Markus Weise zeigte sich begeistert von seinem Team. „Die Mannschaft ist für eine tolle Leistung belohnt worden“, sagte der Bundestrainer.

Die Deutschen mussten gegen die heimstarken Belgier, die ihnen in der Vorrunde noch eine 1:2-Niederlage beigebracht hatten, zunächst mit einem Rückschlag zurechtkommen. Nach Max Müller (Achillessehnenoperation) fiel mit Martin Häner (Handbruch) kurzfristig der zweite Innenverteidiger mit dem Prädikat „Weltklasse“ aus – und das machte sich im Spiel bemerkbar.

Vor 8400 lautstarken Zuschauern im ausverkauften Stadion setzten die Belgier von Beginn an voll auf Angriff und drängten das deutsche Team in die Defensive. Das deutsche Team konnte sich allerdings auf Torhüter Nicolas Jacobi verlassen, der mehrmals glänzend parierte. Eigene Offensivaktionen waren zunächst selten, erst kurz vor der Pause vergab Marco Miltkau eine gute Gelegenheit. Nach dem Seitenwechsel gingen die Belgier durch einen umstrittenen Treffer von Tom Boon in Führung. Die Deutschen monierten zwar, dass Boon den Ball fälschlicherweise mit der runden Seite ins Tor befördert hatte. Doch der Schiedsrichter gab den Treffer auch nach dem Sichten der Videobilder.

Die deutsche Mannschaft zeigte sich aber nicht geschockt. „Sie hat sich nicht unterkriegen lassen und eine Fehlentscheidung überlebt“, sagte Weise, dessen Team nur drei Minuten später den Ausgleich durch Martin Zwicker erzielte. Überhaupt verhielt es sich auch am Sonntag in Boom wie schon so oft in der Vergangenheit: unter Druck agierte die DHB-Auswahl am stärksten. Nach 51 Minuten war es Benjamin Wess, der die Deutschen mit 2:1 in Führung brachte. Den entscheidenden Treffer zum 3:1-Endstand ließ kurz darauf Mats Grambusch folgen. Stephan Abel hielt es zu diesem Zeitpunkt verständlicherweise längst nicht mehr auf seinem Sitzplatz. Tsp/dpa

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