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Sport: Mit Mut und Herz

Ja, es ist überraschend. Und es ist gewiss auch sensationell.

Von Katrin Schulze

Ja, es ist überraschend. Und es ist gewiss auch sensationell. In welcher Rasanz und mit welcher Dominanz die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei dieser Weltmeisterschaft in der Slowakei vorzeitig in die nächste Runde gerauscht ist, war nicht zu erwarten. Dass sie es allerdings so weit geschafft hat, ist nicht etwa dem Umstand einer glücklichen Fügung zuzuschreiben. Vielmehr entspringen die jüngsten Resultate einer gewissen Logik und einer gehörigen Dynamik, ja Eigendynamik.

Die Deutschen setzen eine Tendenz fort, die sich vor einem Jahr angedeutet hat. Der vierte Platz bei jener furiosen Heim-WM war nicht allein das Ergebnis einer von den Fans ausgelösten Euphoriewelle – das haben die Siege des Frühjahrs 2011 bewiesen. Die Mannschaft kann wieder mit den Großen dieses Sports mithalten. Manchmal, wenn wie im Moment alles zusammenpasst, kann sie sogar mehr. Jeweils zwei Drittel lang war sie den Eishockeystars aus Russland und der Slowakei überlegen – als Mannschaft.

Das junge wilde Team von Trainer Uwe Krupp hat sich gefunden. Es ist schnell, es tritt kontrolliert bis clever auf – und es bringt vor allem eine erfrischende Mentalität mit aufs Eis. Eine Mentalität, mit Mut und Herz gegen jeden auch noch so übermächtig erscheinenden Gegner gewinnen zu wollen. Früher hieß – überspitzt formuliert – die Maßgabe des deutschen Eishockeys: Bloß nicht zu hoch verlieren. Heute heißt es: Versuchen wir alles, um zu siegen und um die Menschen mitzureißen.

Es darf, es muss begeistern, wie die Deutschen auftrumpfen. Erschrecken sollte es jetzt aber niemanden mehr, wenn es mit ihnen erneut ähnlich weit geht wie im Vorjahr. Nein, als Underdog geht dieses Eishockey-Nationalteam aus Deutschland kaum noch durch.

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