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Sport: Mit Schimpf und Schande

Zu recht ist Hans-Joachim Watzke für die resoluten Aufräumarbeiten gelobt worden, die er bei Borussia Dortmund während der Sanierung des wirtschaftlichen Totalschadens vollbracht hat. Doch viel von der Reputation, die sich der Unternehmer aus dem ostwestfälischen Marsberg erworben hat, ist durch das Handling der Personalie Bert van Marwijk verloren gegangen.

Zu recht ist Hans-Joachim Watzke für die resoluten Aufräumarbeiten gelobt worden, die er bei Borussia Dortmund während der Sanierung des wirtschaftlichen Totalschadens vollbracht hat. Doch viel von der Reputation, die sich der Unternehmer aus dem ostwestfälischen Marsberg erworben hat, ist durch das Handling der Personalie Bert van Marwijk verloren gegangen. Die Art und Weise, wie ein zweifelsfrei verdienter Trainer über Wochen hinweg demontiert worden ist, erscheint unwürdig und zeugt von schlechtem Stil.

Natürlich ist es richtig, dass der Holländer die armseligen Auftritte des BVB vor heimischem Publikum zu verantworten hat. Genau so richtig ist aber auch, dass van Marwijk den Klub sportlich mit stoischer Ruhe auf Kurs gehalten hat, als der BVB seine schwerste Krise durchlitt. Oder – wie es Watzke einmal formulierte – „im Vorzimmer der Pathologie lag“. Insofern hat nicht nur der gesamte Verein, sondern auch der Geschäftsführer dem in Ungnade gefallenen Trainer einiges zu verdanken.

Es spricht daher nicht für das Niveau der handelnden Personen, den 54-Jährigen nun mit Schimpf und Schande aus der Stadt zu jagen. Noch dazu, da es auf die Schnelle keinen geeigneten Nachfolger geben wird. Ottmar Hitzfeld hat abgewinkt, Thomas von Heesen noch einen Vertrag in Bielefeld, womit die Abteilung Profifußball beim BVB zunächst einmal führungslos ist. Das alles ergibt einen reichlich dilettantischen Gesamteindruck. Wohl kalkulierte Personalpolitik sieht anders aus.

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