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Sport: Mit Tempolimit

Schalke wollte seine Tabellenführung verteidigen: Doch beim 0:0 in Nürnberg mangelte es an Einsatz

Mirko Slomka wechselte wie im Akkord. Einen nach dem anderen schickte er von der Bank des FC Schalke 04 voller Hoffnung auf den Rasen des Stadions in Nürnberg. Fast verzweifelt sah der Schalker Trainer dabei aus. Er schien in der Schlussphase der Partie gegen den 1. FC Nürnberg fast der Einzige, der in der zweiten Hälfte versuchte, die Tabellenführung der Schalker mit allen Mitteln gegen Werder Bremen zu verteidigen. Gustavo Varela, Lincoln und Sören Larsen kamen, um den Gästen neue Impulse zu geben. Am Ende aber endete die Partie vor 45 000 Zuschauern doch nur 0:0, die Tabellenführung war damit verloren. Für die Nürnberger war es das zehnte Unentschieden im 15. Saisonspiel der Fußball-Bundesliga. Sie können mit dem 0:0 besser leben als die Schalker. Andererseits: Die müssen sich keine neue Krise andichten lassen, es ist ja nichts Entscheidendes kaputt gegangen.

Nach so einem Ergebnis hält sich für Journalisten auch der Schaden des Schweigegelübdes, das Schalkes Profis abgelegt haben, in Grenzen. Der Trainer aber, Mirko Slomka, redete selbstverständlich. „Es war ein sehr zähes Spiel. Am Ende fehlte uns das Tempo. Ich bin zwar nicht unglücklich, aber auch nicht begeistert, weil wir schließlich wieder hätten Tabellenführer werden können“, sagte er. Sein Kollege Hans Meyer wirkte etwas glücklicher. „Wir haben die Schalker richtig gefordert, aber besser können wir es nicht. Nach vorne haben wir gute Ansätze, ich bin richtig zufrieden“, sagte der Nürnberger Coach.

Beide Teams hatten Möglichkeiten und der Schalker Routinier Marcelo Bordon zwei Minuten vor dem Ende eine Menge Glück als er, mit Gelb belastet, Javier Pinola rüde foulte und trotzdem keine Rote Karte sah. Aber es war Bordons fünfte Gelbe Karte, und das bedeutet, dass er beim nächsten Spiel gesperrt ist. Dabei hatte er in Nürnberg nach vier Wochen Verletzungspause wieder sein erstes Spiel gemacht.

Vor allem Bordons Teamkollege Kevin Kuranyi überzeugte mit leidenschaftlichem Kampf. Doch der Torerfolg blieb aus. Dreimal in einer Viertelstunde hatte Kuranyi die Chance zum Treffer, wobei die Nürnberger Innenverteidigung jedesmal kräftig mithalf. Dreimal vergab der Stürmer. Aber auch die Nürnberger hatten durch Jan Kristiansen und Iwan Sajenko zwei ausgezeichnete Möglichkeiten.

Mit dem Punkt, sagte Schalkes Manager Andreas Müller, sei er zufrieden, nicht aber mit der Leistung seines Teams in der zweiten Hälfte. „Wenn man so spielt wie in der zweiten Halbzeit, kann man keine drei Punkte gewinnen.“ Man wolle nun so viele Punkte wie möglich sammeln, denke aber nicht unbedingt an die „Herbstmeisterschaft“. Auf Schalke denken sie viel lieber an den nächsten Sonntag: Da steht das Duell mit dem Erzrivalen Dortmund an.

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