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Das zweite Tor ist sein erstes. Der Schalker Neuzugang Ibrahim Afellay (rechts) erzielte das zwischenzeitliche 2:0 gegen Wolfsburgs Torwart Diego Benaglio und durfte damit seinen ersten Bundesliga-Treffer feiern. Foto: dpa

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Sport: Mit unfreundlichen Grüßen

Schalke besiegt Wolfsburg überlegen 3:0 und verspottet seinen früheren Trainer Felix Magath.

Es war kein Zufall, dass ausgerechnet Jefferson Farfan den Weg für den 3:0 (1:0) -Sieg des FC Schalke 04 gegen den VfL Wolfsburg geebnet hatte. Der Peruaner ist immer dann besonders motiviert, wenn es gegen seinen ehemaligen Trainer auf Schalke, Felix Magath, geht. Der ohnehin pfeilschnelle Farfan ist dann stets besonders leichtfüßig. Der 27-Jährige war aber nur ein Faktor einer bemerkenswerten Schalker Mannschaft, die die Niedersachsen vor allem in der zweiten Hälfte phasenweise vorführte und nicht den Hauch einer Chance ließ. „Das hat heute richtig Spaß gemacht. Wir haben die richtige Antwort gegeben“, sagte Trainer Huub Stevens.

Felix Magath, der Farfans Kritik an seinen Trainingsmethoden vor dem Spiel nicht kommentieren wollte, dürfte in den kommenden Tagen allerdings Albträume bekommen. Mit zwei Toren und fünf Punkten nach sieben Bundesligapartien haben die Niedersachsen eine katastrophale Bilanz vorzuweisen. Sie sind bisher die schlechteste Offensive in der Bundesligageschichte und warten seit 318 Minuten auf einen Treffer. „Wir sind vorne einfach nicht durchschlagskräftig genug. Wir müssen immer einem Rückstand hinterherlaufen“, mäkelte Magath.

Aber was dem VfL-Trainer wirklich unruhige Nächte verschaffen dürfte, ist der Umstand, dass sich seine Mannschaft in Schalke zeitweise wie ein Absteiger präsentierte. Dabei hatten die Niedersachsen die Schalker rund eine halbe Stunde gut im Griff und erspielten sich ihrerseits ein, zwei gute Torchancen. Die Mannschaft von Trainer Huub Stevens wirkte in der Anfangsphase noch angeschlagen von den Spielen gegen Fortuna Düsseldorf in der Bundesliga und HSC Montpellier in der Champions League, wo sie jeweils einen sicher geglaubten Sieg verschenkt hatte. Doch diese Behäbigkeit sollte sich vollständig legen. Von Minute zu Minute kamen die Schalker, die ohne den an Windpocken erkrankten Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos antreten mussten, besser ins Spiel. Ihre Kombinationen wurden sicherer und präziser und sie näherten sich dem Wolfsburger Tor immer weiter an.

Vor allem Lewis Holtby, der ein enormes Laufpensum absolvierte, riss das Spiel an sich, war allerdings zweimal zu unentschlossen bei seinen Torschüssen. Und spätestens in der 33. Minute, als Jefferson Farfan eine sehenswerte Flanke von Christian Fuchs per Kopf zur Führung verwandelte, waren die Kräfteverhältnisse geklärt. Farfan lief jubelnd und gestikulierend in Richtung Magath – unfreundlicher können Grüße eines früheren Angestellten kaum ausfallen.

Die Schalker ließen, anders als in den vorangegangenen Partien, nicht nach, sondern versuchten möglichst früh den zweiten Treffer zu erzielen. Dieser Mut zur Offensive wurde bereits kurz nach Wiederbeginn belohnt. 50 Sekunden waren in der zweiten Hälfte gespielt, da erzielte Ibrahim Afellay mit seinem ersten Tor für Schalke nach klugem Pass von Holtby das vorentscheidende 2:0.

„Das zweite Tor hat uns das Genick gebrochen“, sagte Magath. Die Mehrheit der 60 671 Zuschauer in der Schalker Arena richtete danach ebenfalls Grüße an den VfL-Trainer, der in seiner rund zweijährigen Amtszeit nie eine innige Beziehung zu den Fans aufgebaut hatte. „Nie mehr Felix Magath“ und „Magath raus“, schallte es durch das Stadion. Mitten in die Gesänge hinein erhöhte Roman Neustädter nach 58 Minuten aus dem Gewühl heraus zum 3:0-Endstand.

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