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Sport: Mit viel Klasse zur großen Kasse Ascot-Sieger Starke will

in Hoppegarten gewinnen.

Berlin - Vor genau zwei Wochen ist auf der Rennbahn in Krefeld etwas Außergewöhnliches passiert, was nicht einmal in der Galoppszene größere Beachtung fand. „Ich habe dort meinen 2000. Sieg erreicht“, berichtet Jockey Andrasch Starke, für den diese Zahl „zwar statistisch wertvoll, aber vor allem mit vielen Emotionen verbunden“ ist. Da der 38-jährige Kölner „noch mindestens fünf Jahre im Job bleiben“ möchte – „aber garantiert keine zehn Jahre mehr“ –, dürfte er den seit 1992 bestehenden deutschen Rekord von Peter Alafi (2307 Siege) bald verbessern. Aber letztlich sind es die großen Siege, die Ritte auf besonderen Pferden, die in Starkes Karriere das Besondere ausmachen. Dieses Wochenende ist für den werdenden Vater wieder so eins, an dem es für ihn neue Glanzpunkte geben könnte.

Nach seinem Erfolg im vergangenen Oktober beim Prix de l’Arc de Triomphe auf der Stute Danedream hatten die deutschen Turffans zwar gehofft, dass dieses außergewöhnliche Reiter-Pferd-Paar nach seinem Vorjahreserfolg heute erneut beim 122. Großen Preis von Berlin in Hoppegarten startet, in dem es ab 17 Uhr über 2400 Meter um 175 000 Euro geht, aber daraus wird nichts. Stattdessen stand vor Danedream aus dem Asterblüte-Stall von Trainer Peter Schiergen am Samstag eine schwierigere Aufgabe, die sie mit einem Sieg glanzvoll löste: Bei den „King George VI Stakes“ in Ascot, einem mit einer Million Pfund dotierten Gruppe-I-Rennen, schlug Starke mit seiner Stute die Galopperstars Nathaniel und St. Nicholas Abbey. „Wenn man die Chance zu einem Start dort in einem der Toprennen weltweit bekommt, diese Chance gibt es für einen deutschen Jockey ganz selten, muss man sie nutzen“, hatte er zuvor gesagt. Und auch das, denn in erster Linie geht es ja um die Galopper: „Nach dem Arc-Erfolg muss sich das Pferd mit den Besten messen, es wird ja nicht mehr lange dauern, bis es in die Zucht geht.“

Doch für einen Star-Jockey vom Format eines Starke war die Gruppe-I-Aufgabe von Ascot auch nur eine vor dem nächsten Rennen auf dem gleichen obersten Level. „Der Grand Prix in Hoppegarten ist mir nicht weniger wichtig“, sagt er. Bei dem Saisonhöhepunkt am Berliner Stadtrand (erster Start um 14 Uhr) reitet der Kölner erstmals den von Andreas Wöhler trainierten Earl of Tinsdal. „Ein gutes Pferd mit Chancen, das auf dem zu erwartenden weichen Boden von vorn gehen muss“, erklärt Starke. Der große Favorit jedoch ist ein Gast aus Frankreich. Der 22-malige Championtrainer André Fabre reist mit Méandre, einem vierjährigen Hengst aus dem Besitz der Familie Rothschild. Aber auch Earl of Tinsdal und der von Andreas Bolte in Lengerich trainierten Ovambo Queen werden Siegchancen eingeräumt.

Allein schon die Klasse des kleinen Feldes beim Hauptereignis des Tages verdeutlicht, welche Rolle die Parkbahn in Hoppegarten mittlerweile wieder spielt. Dort wird es heute ab 15.45 Uhr auch ein mit 80 000 Euro dotiertes Super-Handicap über 1800 Meter geben, das in dieser Größenordnung in Deutschland seinesgleichen sucht. Auch in diesem Rennen reitet Andrasch Starke vor viel Prominenz auf den Tribünen mit Neatico einen der Favoriten. Hartmut Moheit

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