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Mit Mithat Demirel verlässt das Gespür Alba Berlin.

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Mithat Demirel verlässt Alba Berlin: Der Abgang nach den Abgängen

Sportdirektor Mithat Demirel arbeitet künftig für Darüssafaka Dogus in der Türkei. Für Alba bedeutet der Abgang eine Riesenherausforderung. Ein Kommentar.

Alba Berlin hat in diesem Sommer alle sechs ausländischen Profis verloren. Der achtmalige Deutsche Meister kann finanziell nicht mit der Konkurrenz aus Süddeutschland und Südeuropa mithalten. Zuletzt haben die Berliner diesen Nachteil aber durch gutes Scouting und kluge Verpflichtungen kompensieren können. Umso schwerer wiegt der Verlust, den Alba nun hinnehmen muss: Mit Sportdirektor Mithat Demirel verlässt ein Mann den Klub, der maßgeblich an den Umbaumaßnahmen der jüngeren Vergangenheit beteiligt war.

Der 37-Jährige wechselt überraschend zum Euroleague-Team Darüssafaka Dogus nach Istanbul. Der türkische Erstligist hat in diesem Sommer bereits Reggie Redding aus Berlin verpflichtet – und zahlt dem US-Amerikaner dem Vernehmen nach mehr als das Vierfache seines bisherigen Gehalts bei Alba. Darüssafaka hat andere finanzielle Möglichkeiten als die Berliner, auch das wird Demirel zu einem Wechsel bewogen haben. Zudem teilte er mit, eine Zeit lang mit seiner Familie in der Heimat seiner Eltern leben zu wollen.

Für Alba wird es nicht leicht, einen Nachfolger für Demirel zu finden. Der ehemalige Profi gilt als gut vernetzt im Basketball-Business, für den Verein war er in den vergangenen Jahren pausenlos in ganz Europa und den USA unterwegs.

Die Strategie der Berliner, unfertige aber viel versprechende Spieler zu verpflichten und zu entwickeln, funktioniert nur mit dem richtigen Gespür. Durch Demirels Abgang geht ein Teil davon verloren. Jetzt wird sich zeigen, wie sehr Demirels Gespür Albas Kurs bestimmt hat – und wohin der Klub ohne ihn steuert.

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