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Mittelfeld: Hertha BSC rumpelt in die Saison

Wie vor einem Jahr steht Hertha BSC nach dem Saisonstart dort, wo niemand hin will

Berlin. Manager Dieter Hoeneß war gut drauf. Sein Klub, der Fußball-Bundesligist Hertha BSC, habe an diesem Abend „den besten Fußball gezeigt, den ich hier von uns gesehen habe“. „Klasse“ sei das alles, und die jungen Spieler „einfach überragend“. Hoeneß war sehr, sehr zufrieden. Vor zwei Wochen in Dortmund.

Am Sonntagabend nun stand Herthas Manager im Stadion von Schalke 04, die Kamera lief, und Hoeneß wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Null zu null bei Schalke 04. Drei Punkte aus drei Spielen. Fünf hatte er von der Mannschaft gefordert. Sollte Hoeneß nun schimpfen? Oder beruhigen? Eigentlich war es doch ein gelungener Abend: wieder ein Auswärtspunkt, wieder nicht verloren, wieder gegen eine starke Mannschaft. Hoeneß sagte: „Ich bin zufrieden, aber nicht beeindruckt.“

Drei Punkte heißt erst einmal Platz neun. Am Ende der Saison muss es Platz drei sein, denn Hertha will sich für die Champions League qualifizieren. Von einem Fehlstart mag Hoeneß nicht sprechen, denn „wir rennen nur den beiden Punkten aus dem Stuttgart-Spiel hinterher“. Das war vor einer Woche. Da spielte Hertha BSC nicht nur 1:1 gegen den VfB Stuttgart, sondern zeigte auch Fußball zum Wegschauen.

Hertha rumpelt in die Saison hinein. Das ist fast schon Routine, auch in der vergangenen Saison hatte sich Hoeneß den Saisonstart anders vorgestellt. Damals, als in Berlin nach dem Gewinn des Ligapokals die Meisterschaft ein ernsthaftes Thema war. Dann aber holte Hertha nur einen Punkt beim Aufsteiger St. Pauli und verlor zu Hause gegen Dortmund. Es war der perfekte Fehlstart.

Natürlich ist die Mannschaft auch in dieser Saison nicht im Soll. „Drei Punkte sind zu wenig“, sagt Trainer Stevens. Aber Hertha hat zwei schwere Auswärtsspiele überstanden und diese nicht verloren. Ein Sieg gegen Stuttgart, „und alle hätten von einem sehr guten Start gesprochen“, sagt Hoeneß. Jetzt ist der halt nur zufriedenstellend.

Das nächste Bundesligaspiel steigt erst in zweieinhalb Wochen. Am kommenden Wochenende findet die erste DFB-Pokal-Runde statt, eine Woche später das Länderspiel in Litauen. Hoeneß wird versuchen, irgendwie die Spannung zu halten. Die Pause, „die kommt gar nicht so unpassend“, sagt Hoeneß. „Der Trainer hat Zeit für den Feinschliff.“ Luizao wird nun endlich seinen Platz in der Mannschaft finden. Die Spieler können länger mit dem neuen Stürmer arbeiten, ohne dass sie alle paar Tage wieder in ein Flugzeug steigen und Luizao zum Sondertraining in Berlin zurücklassen. Luizao wird in zweieinhalb Wochen ein anderer sein, einer, der die Mannschaft verstärken kann. Neben Luizao kann Trainer Stevens dann auch auf Nationalspieler Marko Rehmer zurückgreifen. Der hatte zuletzt mit Stefan Beinlich nur bei den Amateuren gespielt. Beinlich hat in Gelsenkirchen gut gespielt, „und er wird sich noch mehr steigern“, sagt Hoeneß. In zweieinhalb Wochen werden auch Alves und Nene ihre Verletzungen überwunden haben. Die beiden hatten sich gegen Schalke am Oberschenkel verletzt. Hertha spielt dann gegen Mönchengladbach und in Bielefeld. Auch Abwehrchef Dick van Burik wird zurückerwartet. Hertha könnte erstmals in Bestbesetzung antreten.

Es darf nur keine Niederlage im Pokalspiel gegen Kiel geben. Dafür gäbe es keine Rechtfertigung.

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