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Sport: Mittelmaß bei der Mission Meisterschaft

Werder Bremen spielt gegen Hannover 96 nur 0:0

Bremen . Der vierte nationale Titel ist fest in den Köpfen der Anhänger des SV Werder Bremen verankert. „Oh, du wunderschöner SVW, du sollst ewig Deutscher Meister sein“, stand mit goldenem Lorbeerkranz auf dem bunten Plakat, das vor Anpfiff gleich die ganze Ostkurve ausfüllte. Doch die Realität bei Werder fällt eine Spur bescheidener aus. Meisterlich war auch die torlose Sonntags-Darbietung vor 42 500 Augenzeugen im Weserstadion gegen Hannover 96 nicht.

Am Ende des Spiels stand ein 0:0, nach dem so gar nichts mehr an die Begeisterung vor dem Anpfiff erinnerte: Fabian Ernst hetzte als Erster fluchend in die Kabine, Johan Micoud ging allen Fragen aus dem Wege, Ailton hatte Schuhe und Trikot ausgezogen. Hängende Köpfe, enttäuschte Gesichter. „Die Gegner stellen sich auf uns ein“, sagte Ivan Klasnic. Trainer Thomas Schaaf will sich nach drei durchwachsenen Darbietungen in Folge keine Krise einreden lassen. „Ich bin nicht enttäuscht, weil wir in der zweiten Halbzeit alles versucht und immer nach vorn gespielt haben.“ Auch Klaus Allofs, Bremens Geschäftsführer, mag den 29. Spieltag nicht als Verlust verbuchen. „Wir haben gegenüber den Bayern wieder einen Punkt zugelegt, 20 Siege, sieben Unentschieden und zwei Niederlagen sind eine überragende Bilanz.“ Nein, bange machen gilt in Bremens Führungsetage nicht. „Stelle man sich vor, Werder würde immer sticheln und nicht punkten“, sagte Allofs. Eine Anspielung auf die verbalen Breitseiten aus München. „Wir sollen schnell dafür sorgen, dass die Bayern keine Chance mehr haben. Stabil genug dafür sind wir“, sagte Allofs.

Dafür wäre eine Steigerung nicht das schlechteste Mittel: Werder zeigte sich gestern zwar gegenüber dem sinnfreien Vorwärtsspiel der Vorwoche in Frankfurt bemühter, doch es war nicht zu übersehen, dass die Mannschaft derzeit ihr attraktives Offensivspiel nicht aufziehen kann. Hannover befleißigte sich der gleichen defensiven Spielweise, mit der Freiburg und Frankfurt dem Spitzenreiter Probleme bereitet hatten. Mit Eifer und Engagement ging der Gastgeber erst die zweite Halbzeit an, bei der besten Chance scheiterte Krisztian Lisztes frei stehend am prächtig reagierenden Ziegler. Und als Klasnic den Torwart schon umkurvt hatte, landete der Ball nur am Außennetz.

Abermals reagierte Trainer Schaaf auf die wenig befriedigende Vorstellung seines Sturmduos: Angelos Charisteas und Nelson Valdez lösten die schwachen Klasnic und Ailton vorzeitig ab. Valdez hätte sogar beinahe den ersehnten Siegtreffer erzielt, doch Torwart Ziegler parierte seinen Kopfball. Hannover 96 hatte zwar in der zweiten Halbzeit in der Offensive nichts mehr zu bieten, unverdient war der Punkt dennoch nicht. „Wir haben den Gegner nicht richtig ins Spiel kommen lassen“, sagte Christoph Dabrowski, der ehemalige Bremer in den Diensten der Hannoveraner.

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