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Sport: MKS: Sport in den Klauen der Seuche

Die seit mehreren Wochen in Großbritannien grassierende Maul- und Klauenseuche (MKS) wirkt sich zunehmend belastend auf den Sport in Europa aus. Vor allem in Irland ist mittlerweile fast der gesamte Wettbewebsbetrieb lahmgelegt.

Die seit mehreren Wochen in Großbritannien grassierende Maul- und Klauenseuche (MKS) wirkt sich zunehmend belastend auf den Sport in Europa aus. Vor allem in Irland ist mittlerweile fast der gesamte Wettbewebsbetrieb lahmgelegt. Am Dienstag sagte der irische Leichtathletik-Verband in Abstimmung mit der nationalen Regierung die für den 24. und 25. März geplanten Cross-Weltmeisterschaften in Dublin ab. Dies gab der Weltverband IAAF bekannt. Als Ersatz-Ausrichter zum gleichen Termin sprang am Dienstag die belgische Hauptstadt Brüssel ein.

Am selben Tag wurde zum zweiten Mal in Folge der komplette Wochenend-Spieltag im irischen Fußball abgesagt, das Qualifikationsspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Zypern und Irland am 24. März in der zyprischen Hauptstadt Nikosia wurde als gefährdet gemeldet. Wie der stellvertretende Direktor des Veterinäramtes in Zypern, Andreas Orphanides, bestätigte, habe die zyprische Botschaft in Irland wegen einer möglichen Spielverlegung angefragt. "Wenn Irland von der Seuche verschont bleibt, halte ich eine Verlegung für übertrieben", sagte Orphanides.

Bereits am Montag waren mehrere Veranstaltungen kurzerhand abgesagt worden. Der Seuche fiel das Rugby-Länderspiel zwischen Wales und Irland zum Opfer, auch die Partien zwischen Irland und England am 24. März und zwischen Frankreich und Wales am 17. März sind nicht gesichert. Galopprennen in England und Frankreich wurden ebenso gestrichen wie der Auftakt der Motorrad-Trial-WM am 23./24. März auf der Kanalinsel Guernsey.

Der Entscheidung, auf die Austragung der Cross-WM in Dublin zu verzichten, waren in Irland lange Diskussionen vorausgegangen. Das Hauptproblem war die fehlende Sicherheitsgarantie. "Das Landwirtschafts-Ministerium sah sich nicht in der Lage, die Veranstaltung zu schützen", erklärte Christy Wall, der Chef des lokalen Organisations-Komitees in Dublin.

Dem Veranstalter entstehen trotz der Absage Kosten in Höhe von rund 2,5 Millionen Mark, ebenso teuer wäre eine Durchführung gewesen, erklärte Wall, der mit 700 freiwilligen Helfern 18 Monate lang für die WM gearbeitet hat. Insgesamt sollten rund 1000 Teilnehmer aus mehr als 70 Ländern starten, dies wäre die größte Sportveranstaltung aller Zeiten in Irland gewesen.

Den Iren drohen im Zuge der Schutzmaßnahmen für die eigene Bevölkerung weitere Absagen von Sportveranstaltungen. Bislang sind in Irland allerdings noch keine Fälle von MKS aufgetreten. Dagegen wurden in Nordirland, England, Schottland und Wales bereits mehr als 70 Seuchenfälle bekannt. Der hartnäckige Virus ist für den Menschen zwar nicht gefährlich, kann aber nicht nur durch Tiere, sondern auch durch den Menschen übertragen werden. Dadurch stellen Sportler und Fans, die zu Veranstaltungen in ganz Europa reisen, ein deutlich erhöhtes Übertragungsrisiko dar. Zuletzt war die Seuche 1967 in England ausgebrochen.

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