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Moderner Fünfkampf: Lena Schöneborn holt EM-Titel

Lena Schöneborn ist bei der EM im Modernen Fünfkampf eine Klasse für sich. Ihr EM-Sieg im Einzel erinnert an den Ablauf des Olympia-Wettkampfes von 2008 in Peking. Die deutschen Männer bleiben deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Lena Schöneborn hat sich auf ihre frühere Stärke besonnen. Dank einer glänzenden Fechtleistung, die an ihren umjubelten Olympiasieg 2008 erinnerte, gewann die Moderne Fünfkämpferin zum zweiten Mal nach 2011 die Euromeisterschaft. Mit 1361 Punkten führte sie im ungarischen Székesfehérvár auch ihre Kolleginnen Annika Schleu (Berlin) und Janine Kohlmann (Potsdam) auf Platz eins in der Teamwertung. Am Ende lag das deutsche Trio knapp mit einem Punkt vor der Ukraine.

Die deutschen Männer waren hingegen völlig chancenlos. Beim klaren Start-Ziel-Sieg des russischen Weltcupsiegers Aleksander Lesun lief das junge Potsdamer Trio Patrick Dogue, Marvin Dogue und Fabian Liebig am Sonntag auf den Plätzen 21, 23 und 33 über die Ziellinie.

„Wenn ich so gut fechte, kann ich auch meine Schwächen im Schwimmen kompensieren. Das geht aber nicht immer“, erklärte Schöneborn nach dem EM-Doppelsieg am Samstag. Die Wahl-Berlinerin, die für ihren Heimatclub Bonn startet, gewann 27 ihrer 35 Kämpfe und ging nach der ersten Disziplin in Führung. Beim Olympia-Gold in Peking hatte sie sogar 28 Siege auf der Planche verbucht. Ein schwaches Schwimmen und ein ordentlicher Ritt warfen sie auf Rang vier zurück, doch im abschließenden Combined spielte die 28-Jährige ihr überragendes Laufvermögen voll aus. „Die Konstellation war sehr günstig für mich“, sagte Schöneborn.

Trotz des zum Schluss deutlichen Sieges sah sie noch Potenzial für eine Steigerung. „Nach dem Schwimmen war ich schon deprimiert. Ich kenne meine Zeit nicht genau und will sie auch nicht wirklich wissen“, bekannte die ehrgeizige Sportlerin. Bundestrainerin Kim Raisner lobte die Team-Einstellung der Europameisterin. „Lena ist bis ins Ziel gesprintet, da war der Einzelsieg schon klar“, erklärte Raisner. „Es hat sich jeder Schweißtropfen gelohnt.“ Als kleine Entschädigung für ihre Olympia-Pleite 2012 in London empfand Schöneborn den EM-Sieg nicht. „Das kann man nicht vergleichen, Olympia ist ein anderes Kaliber. Ich bin aber sehr angetan über meine Form“, sagte sie. Schöneborn zählt damit auch bei der Weltmeisterschaft Anfang September in Warschau zu den Medaillenanwärterinnen. In Székesfehérvár kann sie zuvor am Dienstag in der Frauen-Staffel mit Schleu ihr drittes EM-Gold holen.

Langfristig hat Schöneborn bereits die EM und WM im kommenden Jahr im Blick: „Dann geht es um die Olympia-Tickets für Rio 2016“. Diese Einstellung dürfte besonders die neue Führung des Deutschen Verbandes für Modernen Fünfkampf (DVMF) freuen, für die der Sport-Vizepräsident Joachim Krupp mit nach Ungarn gereist ist. Der DVMF will 2015 die WM in Berlin ausrichten. (dpa)

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