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Mohamed Zidan, Stürmer für Ägypten: "Brasilien hat gewonnen"

Stürmer Mohamed Zidan über Ägyptens Einspruch beim Confed-Cup und seine Zukunft in Dortmund.

Beim spektakulären 4:3 von Brasilien gegen Ägypten während des Confed-Cups in Südafrika prägte keiner der südamerikanischen Superstars das Spiel, sondern ein Stürmer aus Afrika: Mohamed Zidan von Borussia Dortmund erzielte zwei Tore und wurde zum „Man of the Match“ gekürt. Gleichzeitig war er auch auf dem Feld als Wortführer aufgefallen: bei den Protesten der ägyptischen Spieler gegen den in letzter Minute gepfiffenen Handelfmeter, der Brasilien doch noch den Sieg brachte.

Herr Zidan, sind Sie immer noch frustriert, weil Sie kurz vor Schluss gegen Brasilien verloren haben?

Das ärgert uns total, das haben wir wirklich nicht verdient. Wir waren ja in der zweiten Halbzeit besser als Brasilien. Es war ein super Spiel, es hat riesig Spaß gemacht – allerdings nur, was unsere Leistung betrifft, nicht das Ergebnis. Wir stehen mit leeren Händen da.

Die Fifa hat den Protest ihres Verbands gegen die Wertung des Spiels abgelehnt. Schiedsrichter Howard Webb hatte in der letzten Minute erst auf Eckball entschieden und dann doch einen Strafstoß wegen Handspiels gegeben – womöglich nach einem Videobeweis. Wie sehr trifft es Sie, dass Ägypten mit dem Einspruch keinen Erfolg hatte?

Ich weiß nicht, eigentlich glaube ich sowieso nicht an solche Proteste. Wenn das Spiel vorbei ist und Brasilien gewonnen hat, sollte das auch so akzeptiert werden. Und wir können trotzdem stolz auf unsere Leistung sein.

Offenbar laufen Sie immer dann zu großer Form auf, wenn Sie das Trikot Ihrer Nationalmannschaft tragen. Beim Gewinn des Afrika-Cups 2008 haben Sie im Endspiel gegen Kamerun die Vorlage zum entscheidenden 1:0 gegeben. Sind Spiele für Ägypten ein besonderer Kick?

Nicht unbedingt, aber bei der Nationalmannschaft habe ich viel Selbstvertrauen. Hier bin ich Stammspieler, jeder gibt mir das Gefühl, wichtig für das Team zu sein. Außerdem hast du bei der Nationalmannschaft kurze Turniere und keine lange Saison. Du kannst schnell zum Helden werden. Ägypten ist ein großes Land, das seine Fußballer liebt.

In der Bundesliga lief es nicht so gut, bei Borussia Dortmund waren Sie in der abgelaufenen Saison nur Stürmer Nummer drei.

Warum heißt es immer, es sei nicht gut gelaufen? Ich war in der Vorrunde und zu Beginn der Rückrunde Stammspieler. Dann hat der Trainer gewechselt, und die Mannschaft begann ihre Siegesserie. Ich habe wichtige Tore geschossen – auch als Einwechselspieler.

Hoffen Sie, dass ein reicher Klubpräsident aus England oder Spanien in Südafrika zuschaut und Sie unter Vertrag nimmt?

Das kann man nie wissen.

Borussia Dortmund hat gerade Dimitar Rangelow von Energie Cottbus verpflichtet. Das bedeutet noch größere Konkurrenz für Sie. Müssen Sie ein ernstes Wort mit Ihrem väterlichen Freund und Mentor Jürgen Klopp sprechen?

Wieso? Ich habe hier in Südafrika mit Klopp telefoniert, er hat mein Spiel gegen Brasilien gesehen. Er weiß, was ich kann. Schließlich bin ich auch deshalb nach Dortmund gegangen, weil Jürgen Klopp auf mich steht.

Erst einmal geht es am Donnerstag für Sie mit der Nationalmannschaft gegen Italien: Gibt es wieder zwei Tore von Zidan?

Schön wäre es, aber es soll jetzt bitte keiner glauben, dass so etwas in jedem Spiel klappt.

Die Fragen stellte Felix Meininghaus.

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