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Sport: Moral über Bord

Sina Steinmann wünscht eine schnelle Wiederbelebung des America’s Cup

Die SOS-Signale aus der America’s- Cup-Welt werden immer schriller. Seit die Cup-Giganten Alinghi und BMW Oracle Racing vor Gericht um Macht und Recht ringen, stirbt ein Team nach dem anderen. Gestern ließ die Meldung vom Aus für das so hoffnungsfroh angetretene Team Germany auch die deutschen Hoffnungen platzen. Die einzig tröstliche Botschaft für die zum 31. März gekündigten Crewmitglieder: Die Sponsoren bekräftigten glaubwürdig, dass sie das Team im Falle eines Cup- Neustarts umgehend reaktivieren wollen. Doch der ist nicht in Sicht.

Hunderte Segler, Bootsleute, Designer und Segelmacher haben sicher geglaubte Jobs verloren und wissen nicht, wann sie ihre Arbeit wieder aufnehmen können. Solange der Machtkampf tobt, können Unternehmen weder intern noch extern Millionen-Engagements rechtfertigen. Die Begeisterungswelle, die im vergangenen 32. America’s Cup aus Valencia in Richtung Europa geschickt wurde, ist im Kampf der großen Egos in eine Welle der Zerstörung umgeschlagen. Dass nun auch noch Team New Zealand Alinghi wegen der Verzögerungen auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt, beweist: Die Moral ist endgültig über Bord gegangen. Waren es doch die Schweizer, die den Antritt der Neuseeländer bei der letzten Auflage mit einem Privatdarlehen in Millionenhöhe erst möglich machten.

Den Cup können jetzt nur noch zügige Entscheidungen des New Yorker Gerichts und sehr viel Zeit wiederbeleben. Das ist tragisch für alle, die schnell und professionell in den 33. America’s Cup gestartet sind – so wie Team Germany.

Sina Steinmann

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