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Sport: Münchner Föhn

Falko Götz macht sich in München interessant für Hertha

Berlin. Als sich eine ältere Dame namens Christel zu Wort meldete, wussten auch die Letzten beim TSV 1860 München um die wahren Qualitäten des Falko Götz. Der Falko, sagte die Wirtin des vereinseigenen „Löwenstüberls“, „der ist der hübscheste Trainer, den wir jemals hatten“.

Was sollten die Menschen schon groß wissen von diesem Falko Götz, der sich im März dieses Jahres plötzlich Cheftrainer von 1860 München nennen durfte? Götz hatte in der Saison zuvor für einige Wochen die Mannschaft von Hertha BSC trainiert, nur übergangsweise, bis Huub Stevens dort das Kommando übernahm. Götz hatte seine Sache in Berlin gut gemacht, er führte die Mannschaft noch in den Uefa-Cup, aber war er auch wirklich ein guter Trainer auf längere Zeit?

Mittlerweile haben sie auch im Umfeld von 1860 München registriert, dass Götz nicht nur optisch, sondern auch als Fußballtrainer einiges zu bieten hat. Seine Qualitäten werden sogar als so gut eingeschätzt, dass Götz hartnäckig als Kandidat für den Berliner Trainerposten gehandelt wird. Mit Herthas Manager Dieter Hoeneß habe er aber „nicht gesprochen“, sagt Götz nur, „nicht einmal privat“. Sein Vertrag in München läuft bis 2005. Die Fragen nach seiner Zukunft kommen in diesen Tagen öfter, weil am Sonnabend ein brisantes Duell ansteht: Dann tritt 1860 München (mit Cheftrainer Falko Götz) bei Hertha BSC (mit Cheftrainer Andreas Thom) an. Die beiden waren vor eineinhalb Jahren das Berliner Trainergespann. Die rettende Übergangslösung.

Problematisch könnte am Sonnabend werden, dass die beiden Herren die Stärken des anderen kennen. Es ist also durchaus möglich, „dass sich unsere Mannschaften mit ihren Systemen neutralisieren“, sagt Götz. Gewinnen müssen beide, auch 1860 München steckt nach vier Spielen ohne Sieg im Abstiegskampf. Angeblich ist Götz jetzt zu einem Krisengespräch in die Münchner Chefetage geladen worden, der Münchner Trainer dementiert das. Also steht keine Entlassung bevor, keine Freigabe für Hertha im Winter? Götz antwortet artig: „Ich besitze bei 1860 einen Vertrag bis 2005, und ich gehe davon aus, dass ich diesen erfülle.“

Wer denn nun Trainer wird bei Hertha, ist noch offen. Zumindest wird Herthas Manager Hoeneß am Samstag hören, wie beliebt Falko Götz noch ist. Die Hertha-Fans werden ihn lautstark feiern.

André Görke

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