zum Hauptinhalt

Sport: Mut geschöpft

Zweitligist Jena hofft wieder auf den Klassenerhalt

Jena - Rainer Zipfel war noch lange nach Spielschluss die Anspannung anzumerken. „Auch wenn es nicht so aussieht, aber mir sind viele Steine vom Herzen gefallen. Ich weiß, was dieser Sieg bedeutet“, kommentierte der Präsident des Fußball-Zweitligisten Carl Zeiss Jena den 2:1-Erfolg über den Uraltrivalen Erzgebirge Aue eher zurückhaltend als euphorisch. Fünf Tage zuvor hatte sich Jena von Trainer Heiko Weber getrennt. Weber gilt in Jena als Aufstiegsheld.

Auch Webers Nachfolger Frank Neubarth betrachtete die Dinge nachher äußerst nüchtern. Zwar hatte Jena zuvor fünf Mal in Serie nicht gewonnen, doch zu Luftsprüngen fühlte sich der 44-jährige frühere Bundesligaprofi von Werder Bremen nach dem Sieg gegen Aue keineswegs hingerissen. „Letztlich haben wir nur drei Punkte geholt. Wenn wir die Zweite Bundesliga halten, dann können wir richtig feiern“, sagte Neubarth.

Nach Treffern der Mittelfeldspieler Mark Zimmermann und Kevin Schlitte in der ersten Hälfte sowie dem Eigentor von Fiete Sykora sechs Minuten vor Schluss stellte Jena wieder Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen her. Die Thüringer trennen noch 14 Tore vom 14. Platz, den derzeit RW Essen belegt. „Jena hat verdient gewonnen. Jeder Spieler von denen hat sich hundertprozentig zerrissen. Wir waren in der ersten Halbzeit gar nicht auf dem Platz“, ärgerte sich Aues Trainer Gerd Schädlich nach der dritten Niederlage in Folge. Zu allem Überfluss mussten in der turbulenten Schlussphase zwei Auer vorzeitig vom Feld. Dimitar Rangelov sah Gelb-Rot nach einer Schwalbe. Tomasz Kos erhielt nach einer Tätlichkeit am ebenfalls vom Platz gestellten Jenaer Toni Wachsmuth gleich die Rote Karte.

Während Aue am Freitag gegen Essen wieder punkten will, steht Jena am Sonntag vor dem schweren Auswärtsspiel beim Aufstiegskandidaten SC Freiburg. „Keiner rechnet damit, dass wir dort etwas holen“, meint Neubarth. Der gebürtige Hamburger hat in den ersten Tagen seiner Amtszeit gar nicht so viel verändert, sondern eher geredet. „Dass wir die Klasse halten, steht im Vordergrund. Alles andere ist egal“, sagt Jenas Mittelfeldspieler Stefan Kühne. Der muss es ja wissen. Schließlich war er unter Frank Neubarth bei Holstein Kiel im Winter 2005/06 aussortiert worden und nach Jena gewechselt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false