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Grüne und weiße Farbbeutel landeten am Sonntag auf dem Bus des Hamburger SV.

© dpa

Nach Attacke auf HSV-Bus: Wo ist die verbindende Kraft des Fußballs?

Wenige Tage nach dem Anschlag auf Borussia Dortmund bewerfen Bremer Fans den HSV-Bus mit Farbbeuteln. Viele Anhänger haben offenbar keine Vorstellung von Fair Play. Ein Kommentar.

Von Johannes Nedo

Die Fans von Eintracht Frankfurt positionierten sich deutlich. Nach dem Anschlag auf den Bus von Borussia Dortmund am vergangenen Dienstag und vor dem Spiel beim BVB schrieb die Fan-Abteilung der Eintracht: „In den Farben getrennt – in der Leidenschaft für das Fußballspiel vereint.“ Und das zeigten die Anhänger dann auch respektvoll auf den Rängen.

Diese Reaktionen, wie die von zahlreichen anderen Fans und Vereinen gegenüber den Dortmundern, lassen eigentlich darauf hoffen, dass der Fußball als gemeinsames Spiel dann doch stärker ist als all die negativen Begleiterscheinungen dieses Sports – Ausschreitungen, Beleidigungen, Rassismus oder Homophobie.

Was allerdings am Sonntag in Bremen vor dem 2:1-Sieg von Werder im Nord- Derby gegen den Hamburger SV passierte, zerstört all diese Hoffnungen auf eine verbindende Kraft des Fußballs wieder. Vor dem Spiel wurde der Mannschaftsbus des HSV mit grünen und weißen Farbbeuteln sowie weiteren Gegenständen beworfen. „Man zuckt schon zusammen“, beschrieb der Hamburger Trainer Markus Gisdol die Situation im Bus.

Natürlich sind es nur wenige, sogenannte Fans, die den HSV-Bus attackiert haben. Doch ihre geschmacklose Aktion zeigt: Für manche geht es im Fußball nicht um Fair Play, um das gemeinsame Genießen eines wunderbaren Sports – sondern nur darum, den Gegner bloßzustellen, zu schwächen und nahezu alles zu versuchen, damit die eigene Mannschaft gewinnt. Wie dieser Sieg dann errungen wird, ist ihnen vollkommen egal. Es scheint, als trennt die Fußballfans doch mehr als sie verbindet.

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