zum Hauptinhalt

Nach Berlin-Liga-Spiel: Fünf Verletzte bei Randale in Rudow

Schon während des Spiels TSV Rudow gegen Tennis Borussia am Sonntag wurde provoziert, hinterher kam es zu Ausschreitungen. Eine der beteiligten Gruppen kommt möglicherweise aus der rechtsradikalen Szene.

Im Berliner Fußball reißen die Ausschreitungen nicht ab. Anders als zunächst berichtet kam es am Wochenende beim TSV Rudow nach einem Spiel der Berlin-Liga doch zu Krawallen. Bei Auseinandersetzungen mit Gästefans von Tennis Borussia wurden fünf Personen verletzt.

„Das waren Rowdies, die nichts mit unserem Verein zu tun haben“, sagte Frank Exner, Abteilungsleiter Fußball beim TSV, dem Tagesspiegel. „Die haben unser Spiel als Plattform missbraucht, um zu provozieren“. Exner betonte, die Störer noch nie zuvor auf der Sportanlage gesehen zu haben. Augenzeugenberichten zufolge trug eine etwa zehnköpfige Gruppe schwarze Kapuzenpullover mit einem aufgedruckten Kampfhund und dem Schriftzug „Buckower Szene“ in altdeutscher Schrift. Im Internet sind Fotos von Mitgliedern dieser Gruppe zu sehen, die offenbar aus dem Umfeld von Hertha-Fans kommen. Eine offiziell eingetragene Fangruppe des Bundesligisten ist die „Buckower Szene“ jedoch nicht.

In Rudow wird auch gemutmaßt, dass die Gruppe aus der rechtsradikalen Szene kommt. Die Störer sollen mit teilweise rechtsextremen Parolen die TeBe-Fans provoziert haben. Tennis Borussia ist ein Verein mit jüdischen Wurzeln.

Unweit des Stadions an der Stubenrauchstraße befindet sich die „Rudower Spinne“, ein bekannter Treffpunkt von Rechtsradikalen aus der Gegend. 2006 gab es dort einen Angriff von mutmaßlichen Anhängern des 1. FC Union auf einen Fanbus von Hertha BSC.

Während des Spiels am Sonntag kam es zunächst zu Würfen von gefüllten Bierbechern und kleineren Rangeleien, wie Exner berichtet. Die Situation konnte jedoch von Polizeibeamten erst einmal beruhigt und die beiden Gruppierungen getrennt werden.

Nach dem Spiel wurden die TeBe-Anhänger von den Polizisten zum U-Bahnhof Zwickauer Damm begleitet. Dort sei es dann zum erneuten Zusammenstoß zwischen etwa 50 Gästefans und 15 Mitgliedern der Gruppe mit den schwarzen Pullovern gekommen, wie die Polizei mitteilte. Steine flogen, fünf Personen wurden verletzt. Darunter waren drei Polizeibeamte und eine unbeteiligte Person. Wer wen zuerst angriff, blieb unklar. Die Polizei nahm vier Personen fest und leitete ein Ermittlungsverfahren ein.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false