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Mittendrin, aber nicht voll dabei: Berlins Corey Locke (l.) gegen den Kölner Felix Schütz.

© dpa

Nach dem 1:3 gegen Köln: Stürmer Locke sucht den Schwung

Locke ist nicht locker: Bei der Niederlage der Eisbären gegen Köln macht Neuzugang Corey Locke keine gute Figur. "Er ist nicht topfit", sagt Trainer Don Jackson, "er muss mehr arbeiten."

Berlin - Die Haare schweißnass und die Wangen von der Hitze gerötet – ein bisschen wirkte Corey Locke wie ein begossener Pudel, als er sich den Fragen zu seiner Leistung beim ersten Heimspiel bei den Eisbären stellen musste. Mit gesenktem Blick stand er nach der Niederlage gegen die Kölner Haie da, seine Erklärung für die enttäuschende Leistung war kaum zu verstehen. „Ich war ein bisschen zu nachlässig“, gestad derZugang ein.

„Sloppy“, wie er es formulierte, war eine zutreffende Beschreibung für das, was die Zuschauer in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof vom Kanadier zu sehen bekamen: Im ersten Drittel etwa, als er weitgehend ungeschützt vor dem Tor der Haie stand und ihm der Puck an den Schläger gespielt wurde. Locke wirkte überfordert und bekam die Scheibe nicht unter Kontrolle. Da kam auch schon ein Kölner herangespurtet, und der 28 Jahre alte Stürmer hatte das Nachsehen, wie so oft an diesem Abend.

Dabei hatte der Kanadier mit britischem Pass einen Tag zuvor beim Training mit seiner neuen Mannschaft noch einen wesentlich souveräneren Eindruck gemacht. „Ich freue mich auf die Arena“, sagte er mit Blick auf die Spiele gegen die Kölner Haie und heute gegen die Hamburg Freezers (14.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof). Beim finnischen Verein TPS Turku, wo er die erste Saisonhälfte unter Vertrag stand, war er kaum zum Einsatz gekommen. Zu defensiv sei der Stil in der finnischen Liga, meint Locke und freute sich über die Gelegenheit, gleich bei den ersten beiden Auswärtsspielen als volles Teammitglied mitzuspielen. „Diesen Schwung will ich mitnehmen“, kündigte er an.

Und vor allem an Schwung mangelte es ihm dann am Freitag. Er besitzt Defizite bei der Schnelligkeit, gilt als mittelmäßiger Schlittschuhläufer. Symptomatisch war am Freitag eine Szene an der Mittellinie: Der Puck kommt von hinten, Locke streckt sich, versucht heranzukommen – vergeblich. Schließlich überholt ihn ein Mannschaftskollege der Eisbären und übernimmt die Arbeit für ihn. „Er ist nicht topfit“, gibt Trainer Don Jackson zu, „er muss mehr arbeiten.“ Trotzdem hält er an seinem Zugang fest: Er sei ein intelligenter Spieler, auch in der Defensive.

Locke war nach der Rückkehr von Publikumsliebling Daniel Brière in die NHL als neue Hoffnung nach Berlin geholt worden. Seine Spielergeschichte in der American Hockey League (AHL), der zweiten Eishockeyliga Nordamerikas, war vielversprechend: In 573 Spielen schoss er 172 Tore und assistierte bei 348 Treffern, was ihm 2003 den Top Scorer Award und mehrere Auszeichungen als wertvollster Spieler der Liga einbrachte. Der Aufstieg in die NHL wollte ihm aber nie gelingen, es blieb bei einzelnen Spielen in der amerikanischen Top-Liga.

Seine Teamkollegen Matt Foy und Julian Talbot kennt er noch aus seiner Juniorenzeit bei den Ottawa 67’s, bei denen er 2002/03 unglaubliche 63 Tore in 66 Spielen schoss. Doch diese Erfolgsserie scheint gerissen. „Ich mache gerade eine schwierige Zeit durch“, sagte Locke, und bevor er in die Umkleidekabine verschwand: „Ich möchte, dass sich das ändert.“ Nantke Garrelts

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