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Sport: Nach dem Blind Date

Kartenbesitzer wissen nun, wen sie spielen sehen

Der Taxifahrer ruft „Yeessss, Schicksal!“ ins Telefon. Der Kollege aus der Redaktion nimmt es gelassen zur Kenntnis. Die Krankenschwester war so oder so glücklich, einige Euro investiert zu haben. Die drei Berliner haben Karten für mindestens ein WM-Spiel. Seit gestern wissen sie auch, welche Begegnungen sie für ihr Geld zu sehen bekommen.

Vor der Auslosung wusste James Morton nur, dass er drei Mal Paraguay sehen würde. Er hat ein Team-Serienticket für das Land. Nun weiß er auch, gegen wen es geht. Morton, Engländer, ist 42 Jahre alt und fußballverrückt, wie sich das für jemanden von der Insel gehört. England, Deutschland, Holland hat er sich als Gegner für Paraguay gewünscht. Seine erste Paarung die feststand, war: Paraguay gegen England. „Großartig“, sagt Morton. Er werde jetzt anständig feiern.

Der Kollege aus der Redaktion wird Brasilien gegen Kroatien in Berlin sehen und ein Viertelfinale, in dem die Deutschen stehen könnten. Die Gegner? Waren ihm egal. „Ich weiß doch, ich werde zweimal guten Fußball sehen“, sagt er.

Der Krankenschwester, einer Mittzwanzigerin aus Friedrichshain, war selbst das nicht allzu wichtig. „Ich wollte die besondere Atmosphäre im Stadion erleben.“ So wird es nun nicht kommen. Sie wird ihre Karten ihrem Freund zu Weihnachten schenken. Deswegen darf ihr Name nicht in der Zeitung stehen. Die Begegnungen auch nicht. mne

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