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Real-Profi Toni Kroos hat nach dem gewonnen Finale gute Laune. Dann kam das ZDF-Interview.

© Imago/Jan Huebner

Update

Nach dem Champions-League-Finale: „Hat er nicht so gut gemacht, fand ich“ – Kroos erklärt Interview-Abbruch

Nach dem Finalsieg geht Toni Kroos einen Reporter während eines Interviews an und lässt ihn einfach stehen. Er hatte „positiv angelegte Fragen erwartet“.

Toni Kroos hat seinen Interview-Abbruch mit dem ZDF nach dem Finalsieg mit Real Madrid gegen den FC Liverpool erklärt. „Ich fordere nicht mehr Respekt. Ich habe nach einem gewonnenen Champions-League-Finale nur eher positiv angelegte Fragen erwartet“, sagte der Ex-Weltmeister am späten Samstagabend während eines weiteren Interviews.

Stattdessen sei er gefragt worden, „warum es so schwer war gegen Liverpool und warum es auch noch halb glücklich war. Hat er nicht so gut gemacht, fand ich.“

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Kroos hatte ein ZDF-Interview ganz kurz nach dem Schlusspfiff nach etwas mehr als einer Minute abgebrochen. „Du hattest 90 Minuten, dir vernünftige Fragen zu überlegen, und dann stellst du mir zwei so Scheißfragen“, hatte er zum ZDF-Reporter gesagt. Gefragt worden war der 32-Jährige, ob es überraschend gewesen sei, dass Real im Endspiel am Samstagabend im Stade de France so unter Druck geraten war.

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Es sei „nicht überraschend, dass du gegen Liverpool in Bedrängnis gerätst“, sagte Kroos. „Was ist das für eine Frage, du spielst ja nicht ein Gruppenspiel irgendwo, wir spielen das Champions-League-Finale.“ Nach dem Ansatz einer weiteren Frage ging Kroos einfach weg und schimpfte: „Ganz schlimm, ganz schlimm.“

Bereits die vorige Frage hatte Kroos nicht gut aufgenommen. „Was ist schon selbstverständlich. Wir haben einen großen Fight geliefert, wir wussten, dass Liverpool eine super Mannschaft ist“, antwortete Kroos darauf, ob der Sieg angesichts des Spielverlaufs nicht so selbstverständlich gewesen sei.

ZDF-Sportchef hält klärendes Gespräch nicht für nötig

ZDF-Experte Per Mertesacker, der mit Kroos 2014 in Brasilien gemeinsam Weltmeister geworden war, äußerte nach dem Interview: „Ich habe es auch schon erlebt, wo mir nach einem positiven Ausgang negative Fragen gestellt wurden.“ Mertesacker hatte sich während der WM vor acht Jahren nach dem Achtelfinalsieg gegen Algerien verärgert über Fragen geäußert und den im deutschen Fußball inzwischen legendären Satz gesagt: „Ich lege mich jetzt erstmal drei Tage in die Eistonne.“

ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann findet den Verlauf des viel diskutierten TV-Interviews mit dem fünfmaligen Champions-League-Sieger Toni Kroos „bedauerlich“. „Diese Situationen direkt nach dem Schlusspfiff sind immer besonders“, sagte Fuhrmann der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. „Vielleicht hätte der Kollege noch etwas bei den Emotionen bleiben und ein wenig später zum Kern des Spiels kommen sollen. Grundsätzlich waren die Fragen berechtigt und kein Grund, das Interview abzubrechen.“

Zur Reaktion des Reporters sagte Fuhrmann: „Nils Kaben war auch verdutzt. Er wollte Toni Kroos nicht provozieren.“ Ein klärendes Gespräch zwischen dem Fußballer und dem Journalisten hält er nicht für nötig. „Ich sehe da keine Notwendigkeit der Nachbereitung. Man sollte die Kirche im Dorf lassen“, sagte Fuhrmann. (dpa)

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