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Nach dem Debakel: "Unwürdig, schlimm, hässlich" - Italien am Boden

Die Mannschaft entschuldigt sich nach der Niederlage gegen Holland, die italienischen Presse macht Trainer Donadoni verantwortlich.

Eine desaströse Niederlage - und ein verheerendes Echo in der Heimat. Nach der höchsten Pleite der Italiener in der EM-Geschichte schießt sich die italienische Presse auf Trainer Roberto Donadoni ein. "Gebt uns Lippi zurück", fordert "Tuttosport" nach dem 0:3 gegen die Niederlande am Dienstagabend. Der "Corriere dello Sport" titelte: "Desaster Donadoni", und die "Gazetta dello Sport" klagte: Italien habe "eines Weltmeisters unwürdig" gespielt, Donadoni sei "konfus" und habe "viel zu spät reagiert".

Während sich Torwart Gianluigi Buffon im Namen der Mannschaft bei den Fans entschuldigte und vom "schlimmsten Spiel seit zwölf Jahren" sprach, offenbarte  Donadoni eine recht eigene Sicht der Dinge: "Holland hat uns nicht beherrscht." Aber auch er räumte eine "schmerzliche Niederlage" ein und sprach von einer "schlimmen Nacht".

Auch im Team hat die "Gazzetta" Kritiker am Trainer gefunden. Der Führungsspieler Andrea Pirlo sagte: "Die Wechsel hätten früher kommen müssen." Donadoni brachte Alessandro Del Piero,  Torschützenkönig der Serie A, und Stürmer Antonio Cassano erst spät in der zweiten Halbzeit. 

Nun bleibt den Italiern nicht viel, als energisch nach vorne zu blicken. "Mit einem Sieg gegen Rumänien ist wieder alles offen", sagte Bayern Münchens Stürmer Luca Toni nach der "wirklich hässlichen Niederlage". Die Mannschaft müsse nun zusammenstehen,  sagte Del Piero: "Wir sind bei Siegen vereint, dann müssen wir es auch nach Niederlagen sein." Donadoni versprach: "Wir werden aus unseren Fehlern lernen und an unseren Schwächen arbeiten. Dann zeigen wir, was wir können." Am Freitagabend um 18 Uhr haben die Italiener Gelegenheit dazu: Dann geht es gegen die Rumänen. Die haben nach dem Remis gegen die Franzosen auch erst einen Punkt. Donadoni: "Im Nachhinein bin ich froh, dass sie unentschieden gespielt haben." (how/dpa)

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