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Abdrehen zum Einstand. Unions Neuzugang Baris Özbek (r.) benötigte in seinem ersten Spiel für die Köpenicker ganze 104 Sekunden, ehe er traf. Durch den Sieg gegen den Tabellenvorletzten Sandhausen halten die Berliner Kontakt zur Spitzengruppe.

© dpa

Nach dem Sieg gegen Sandhausen: Eins, setzen!

Der 1. FC Union feiert die Eröffnung der neuen Haupttribüne mit einem 3:1-Sieg gegen Sandhausen. Neuzugang Baris Özbek feierte einen besonders gelungenen Einstand.

Michael Parensen musste fast 100 Minuten warten. Dann wurde er endlich auch offiziell zum Torschützen ernannt. Dabei hatte der Mittelfeldspieler vom 1. FC Union Berlin im Zweitligaspiel gegen den SV Sandhausen bereits in der sechsten Minute das 1:0 für sein Team erzielt. Die Kugel war allerdings noch einmal zurückgesprungen, so dass sein Mitspieler Simon Terodde sicherheitshalber abstaubte und über den Stadionfunk zunächst als Torschütze angegeben wurde. Unmittelbar nach dem hochverdienten 3:1 (2:0)-Sieg gegen den abstiegsbedrohten Gegner war sich Unions Stadionsprecher Christian Arbeit dann aber ganz sicher, dass die Führung doch auf das Konto von Parensen ging. „Vom Gefühl her, dachte ich, dass der Ball schon bei mir hinter der Linie war. Aber ich konnte es nicht genau sehen“, sagte Parensen. „Es ist aber vollkommen egal, wer die Tore schießt. Hauptsache wir haben gewonnen“, ergänzte er.

An diesem feierlichen Tag, an dem die Sitzplätze auf der neuen Haupttribüne eingeweiht wurden, war das tatsächlich besonders wichtig, zumal 17.532 Zuschauer einen neuen Saisonrekord bedeuteten. Bis Weihnachten waren wegen der Sanierungsarbeiten maximal 16.750 Zuschauer in der Alten Försterei zugelassen. Entsprechend neugierig waren die meisten Besucher darauf, wie das zur Hälfte fertiggestellte Bauwerk denn nun aussehen würde.

Die rasche Führung spielte Union jedenfalls in die Karten. „Wenn man so früh zurückliegt, ist es insbesondere in diesem Stadion schwierig. Das Selbstbewusstsein von Union stieg auch durch die gute Vorbereitung immer mehr“, sagte Sandhausens Trainer Hans-Jürgen Boysen. Seine Mannschaft lag durch einen Handelfmeter bereits nach 32 Minuten mit 0:2 zurück. Zuvor war Julian Schauerte von Simon Terodde angeschossen worden. Unions Kapitän Torsten Mattuschka überwand mit einem nicht sonderlich platzierten Strafstoß Gästeschlussmann Daniel Ischdonat.

Dass die Berliner gegen insgesamt enttäuschende Sandhäuser schnell die Voraussetzungen für den sechsten Heimsieg schufen und den vorübergehenden Sprung auf den vierten Rang schafften, war jedoch keine Selbstverständlichkeit. Ein Virus hatte Unions Trainer Uwe Neuhaus zu größeren Umstellungen gezwungen als erwartet. Neben dem gelbgesperrten Marc Pfertzel fielen auch Innenverteidiger Christian Stuff und Mittelfeldspieler Christopher Quiring wegen Grippe aus. Der überraschend auf der Sechserposition aufgebotene Christoph Menz sowie die beiden offensiven Außenbahnspieler Björn Jopek und Parensen konnten dagegen nach überstandener Grippe mitwirken. „Vom Druck her wusste man vorher nicht, ob man dem gewachsen ist“, sagte Neuhaus, der zwei Spieler mit Fieber aufs Feld geschickt hatte. „Wichtig war, dass wir von Anfang an hohes Tempo gegangen sind“, ergänzte Neuhaus.

Emotionaler Höhepunkt neben dem Feuerwerk vor dem Anpfiff war der Treffer zum 3:0 durch Baris Özbek. Der vor einer Woche verpflichtete Neuzugang traf 104 Sekunden nach seiner Einwechslung. „Ein super Gefühl“, sagte Özbek, der sich nach seinem Tor eine Umarmung vom Coach abholte. Den Ehrentreffer zum 3:1 von Schauerte verkrafteten sowohl Mannschaft als auch Fans locker.

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