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Die Transparente der BVB-Fans.

© dpa

Nach den Attacken der Dortmunder Fans: Es reicht mit dem Hass auf RB Leipzig

Als Dortmunder Fans Leipziger angriffen, war längst eine Grenze überschritten. Der Hass gegen RB muss vorher gestoppt werden. Ein Kommentar.

Von Katrin Schulze

Feindbilder gehören zum Fußball. Für manche Fans wird das Spiel damit erst richtig spannend und emotional. Wenn sich Dortmunder und Schalker gegenseitig anstacheln. Wenn Gladbacher und Kölner einander den Abstieg wünschen. Doch derzeit übertreiben es viele Fans in den Stadien dieses Landes mit einem Feindbild, mit dem immer gleichen Hassobjekt.

Zuletzt am Samstagabend waren es die Dortmunder Anhänger, die sich RB Leipzig vorknöpften, wie es vorher schon Fans anderer Klubs taten. Zig Spruchbänder auf der Südtribüne zeugten von der Verachtung für RB. Jene mit der Aufschrift „Bullen schlachten“ oder „Wer den Fußball liebt, hasst RB“ gehörten zu den harmloseren. Auf einem anderen stand: „Pflastersteine auf die Bullen“, was ein paar Menschen offenbar für mehr als einen hohlen Spruch hielten. Schon auf dem Weg ins Stadion wurden Leipziger Fans, unter ihnen offenbar auch Frauen und Kinder, beleidigt und mit Dosen und Steinen beworfen.

Dass damit die Grenzen längst überschritten waren, sollte jedem klar sein. Der Hass muss aber schon weit vorher gestoppt werden. Es reicht nicht, dass die Dortmunder Vereinsführung, die „Gewalt verurteilt“, sie muss sich zusammen mit den vernünftigen Fans für mehr Anstand einsetzen und konkrete Maßnahmen ergreifen. Das gilt im Übrigen genauso für alle anderen Klubs, deren Fans übermäßig auf Leipzig draufhauen.

Es ist einfach, gegen diesen neuen Bundesligisten zu wettern. Null Tradition, Retortenklub, Kommerzheinis: schon klar. Es ist auch völlig in Ordnung, das Geschäftsgebaren der Leipziger abzulehnen und dies kundzutun – solange es wie auf dem Platz fair zugeht. Wer den Fußball liebt, darf andere Fans verlachen. Er darf sie aber nicht verachten und schon gar nicht verletzen. Auf keinen Fall körperlich. Aber auch nicht einmal verbal.

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