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Pelé.

© dpa

Nach der Fußball-WM: Pelé sollte Trainer von Brasilien werden

Nach dem 1:7-Debakel gegen Deutschland suchte Brasiliens Fußballverband einen neuen Trainer. Auch Pelé wurde gefragt - doch das Idol lehnte ab.

Brasiliens Fußball-Idol Pelé hat nach der 1:7-Niederlage der Seleção gegen Deutschland im WM-Halbfinale das Angebot abgelehnt, den Posten als Nationaltrainer seines Landes zu übernehmen. „Ja, man hat ihn mir nach dem 1:7 angeboten. Es ist eine Ehre, denn es zeigt, dass die Menschen mir vertrauen“, verriet der 73-Jährige der Nachrichtenagentur dpa in Rio de Janeiro. „Aber dieses Risiko kann ich nicht eingehen.“ Er habe in seinem Leben schon oft die Offerte ausgeschlagen, brasilianischer Nationaltrainer zu werden. Brasiliens Fußball-Verband ernannte schließlich den ehemaligen VfB-Profi Carlos Dunga zum neuen Coach des Rekordweltmeisters.
Trainer Luiz Felipe Scolari war nach der WM zurückgetreten.

Er glaube, dass er dem Fußball mehr helfen könne, ohne Coach zu sein, sagte Pelé weiter. „Der Trainer hat nicht die Schuld, wenn der Spieler nicht die Anweisungen befolgt, aber wenn die Mannschaft verliert, machen sie ihn immer zum Schuldigen.“

Das Debakel gegen die DFB-Auswahl im WM-Halbfinale sei für ihn schlimmer gewesen als der traumatische „Maracanazo“ von 1950, räumte Pelé ein. Damals hatte Brasilien vor 200 000 Zuschauern im Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro in der letzten Partie mit einem 1:2 gegen Uruguay den WM-Titel verspielt. „Der „Maracanazo“ war in einer anderen Zeit. Ich war damals neun Jahre alt. Danach hat Brasilien fünf Weltmeistertitel geholt, drei davon mit Pelé.“

Vor der diesjährigen WM habe er gewarnt, dass Deutschland, Spanien und die Niederlande sehr stark seien. Unter den lateinamerikanischen Mannschaften habe er Argentinien und Chile hervorgehoben. „Schon zu diesem Zeitpunkt habe ich gesehen, dass Brasilien nicht gut drauf war.“

Nach der Leistung von Argentiniens Stürmerstar Lionel Messi bei der WM in Brasilien befragt, meinte Pelé, dass der 27-Jährige ein exzellenter Spieler sei. „Vielleicht ist es ihm bei der WM nicht so gut ergangen, aber dies bedeutet nicht, dass er ein schlechter Spieler ist. Wir können ihm sein Verdienst nicht absprechen, nur weil er das Turnier nicht gewonnen hat.“ Bei der WM in Russland 2018 könne Messi Argentinien trotz seiner dann 31 Jahre zum Titel führen. „Er ist ein ausgewogener Spieler und hat eine gute Kondition.“

Pelé bestätigte auch, dass er seine Lebensgefährtin Márcia Cibele Aoki (48) heiraten wolle. „Es müssen nur noch die Papiere unterschrieben werden, und wir werden es machen. Aber ich weiß noch nicht, wann.“ Der frühere Weltmeister ist seit rund drei Jahren mit der japanischstämmigen Unternehmerin zusammen. Pelé war bereits zweimal verheiratet. Mit seiner ersten Frau Rosimeri Cholbi hat er drei Kinder, mit seiner zweiten Frau Assíria Lemos Zwillinge. (dpa)

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