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Sport: Nach der Kur den Fluch vertrieben Dortmund kann zu Hause doch noch gewinnen

Es ist ein knappes Jahr her, da ließ sich der Dortmunder Fußballprofi Lars Ricken angesichts eines fulminanten Spiels gegen den HSV, in dem seine Mannschaft einen 0:2Rückstand binnen weniger Minuten in einen Sieg umgewandelt hatten, zu einem bemerkenswerten Satz inspirieren: „Dieses Stadion kann Spiele gewinnen“, sagte Ricken und schaute versonnen auf die tobende Kulisse der mächtigen Südtribüne. Mittlerweile hat sich die Wahrnehmung der Dortmunder Spieler jedoch elementar verändert.

Es ist ein knappes Jahr her, da ließ sich der Dortmunder Fußballprofi Lars Ricken angesichts eines fulminanten Spiels gegen den HSV, in dem seine Mannschaft einen 0:2Rückstand binnen weniger Minuten in einen Sieg umgewandelt hatten, zu einem bemerkenswerten Satz inspirieren: „Dieses Stadion kann Spiele gewinnen“, sagte Ricken und schaute versonnen auf die tobende Kulisse der mächtigen Südtribüne.

Mittlerweile hat sich die Wahrnehmung der Dortmunder Spieler jedoch elementar verändert. Nach fünf sieglosen Heimspielen in dieser Saison waren die Versagensängste bei den Akteuren so groß, dass Trainer Bert van Marwijk etwas ganz Neues ausprobierte: Er verließ mit seiner Mannschaft den mächtigen und Furcht erregenden Schatten des Westfalenstadions und ging rauf aufs Land. Mitten in der Einsamkeit des Westerwald bereiteten sich die Dortmunder auf ihren Auftritt gegen Bayer Leverkusen vor. Van Marwijk verordnete seinen Profis ein Schweigegelübde, setzte lange Spaziergänge durch das Herbstlaub auf den Tagesplan, dazu kamen Entspannung und Pflege im Wellnesstrakt des Sporthotels in Westerburg. Die Borussia, so das Resümee der „Ruhr-Nachrichten“, machte die Sache den Eindruck, als befinde sie sich „in der Kur, und nicht im Trainingslager“.

Die Anwendungen haben geholfen, Dortmund besiegte Leverkusen 1:0 und vertrieb den Fluch. 78 000 Menschen wurden Zeugen, wie die Dortmunder die knappe Führung durch Enrique Ewerthon mit Leidenschaft verteidigten. Laufend und grätschend verriegelte der BVB seinen Strafraum und der starke Torhüter Roman Weidenfeller sah Vorderleute, die „sensationell gekämpft“ haben. Dass dabei kaum spielerische Akzente gesetzt wurden, störte niemanden, weil nicht nur Weidenfeller weiß, „dass wir im Moment mit wenig zufrieden sein müssen“. Bert van Marwijk hat bewirkt, dass in Dortmund ein Umdenken stattgefunden hat.

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