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Franz Beckenbauer hegt keinen Groll mehr gegen Sepp Blatter und die Fifa.

© dpa

Nach Fifa-Sperre: Franz Beckenbauer und Sepp Blatter sind wieder Freunde

Die Differenzen zwischen der Fifa und Franz Beckenbauer sind offenbar ausgeräumt. "Bei Sepp Blatter und mir bleibt nichts hängen", erklärte Beckenbauer und will die ganze Angelegenheit um seine 90-Tage-Sperre am liebsten vergessen.

Franz Beckenbauer kann niemand lange böse sein, auch Fifa-Chef Joseph Blatter nicht. Nach dem Ärger um die Sperre für den Fußball-Kaiser zeigten sich die beiden beim „Sepp-Blatter-Turnier“ in Ulrichen erstmals wieder Seite an Seite. „Bei Sepp Blatter und mir bleibt nichts hängen. Er konnte ja nichts dafür“, beteuerte Beckenbauer, der als Ehrengast zu der Veranstaltung in die Schweizer Heimat des Weltverbandschefs gereist war, in der „Bild am Sonntag“.

Beckenbauer war im Juni von der Ethikkommission des Weltverbandes wegen „mangelnder Kooperation“ bei Ermittlungen zur Doppelvergabe der WM 2018 an Russland und 2022 an Katar für 90 Tage von allen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen worden. Nach der Beantwortung eines Fragenkatalogs hatte die Fifa diesen Bann wieder aufgehoben.

Als Werbeträger des FC Bayern München möchte Beckenbauer keinen Ärger mit der Fifa

„Wenn ich den Fragebogen gleich ausgefüllt hätte, hätten wir uns den ganzen Käse ersparen können“, sagte Beckenbauer dem Sender Sky. Allerdings sei er immer noch der Meinung, dass er die Fragen der Fifa-Kommission nicht hätte beantworten müssen, da er inzwischen kein Amt mehr beim Weltverband hat. „Die Fifa hat da überreagiert“, befand der 68-Jährige in der „BamS“.

Sein Besuch beim Blatter-Turnier am Samstag sollte offensichtlich belegen, dass Beckenbauer die Sache hinter sich lassen will. Schließlich kann er als Ehrenpräsident und oberster Werbeträger des FC Bayern München in Nordamerika kaum daran interessiert sein, eine Fehde mit der mächtigen Fifa und ihrem Boss zu führen. „Ich glaube, dass es ihm genauso peinlich ist wie mir, die ganze Geschichte“, sagte Beckenbauer in Richtung des Fifa-Präsidenten, mit dem er später einträchtig auf einer Bierbank hockte.

Für Beckenbauers Besuch wird sich Blatter schon bald revanchieren

Für Beckenbauers Besuch wird sich Blatter schon bald revanchieren. Beim „Camp Beckenbauer“, einem Forum zum Thema Sport in Going/Tirol, wird der Fifa-Präsident als Gast erwartet. Dann könnte Blatter hinter den Kulissen auch ein wenig Wahlkampf machen. Der 78-Jährige will im kommenden Jahr ein weiteres Mal für das Fifa-Spitzenamt kandidieren.

Seine Kritiker forderte Blatter auf, dann gegen ihn anzutreten. „Ich sage zu anderen Menschen, wenn sie es riskieren wollen, dann sollen sie es riskieren“, erklärte er. „Erzählt nicht nur - geht raus und kämpft, dann werden wir ja sehen.“ Blatter nannte keinen Namen als potenziellen Rivalen bei der Wahl am 29. Mai 2015, hat damit aber wohl den Franzosen Michel Platini gemeint. Der Präsident der Europäischen Fußball-Union Uefa hatte im vergangenen Juni öffentlich Blatter seine Unterstützung entzogen. Ob Platini als Herausforderer antritt, will er am 28. August bei der Champions-League-Auslosung in Monaco verkünden.

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