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Sport: Nach glanzlosem 2:0 schon zehn Punkte Vorsprung

Der 1. FC Union Berlin hebt langsam ab.

Der 1. FC Union Berlin hebt langsam ab. Nach dem 2:0-Sieg am Sonntag über Lok Altmark Stendal ist der Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga Nordost nun schon mit zehn Punkten Vorsprung enteilt, weil die Konkurrenz erneut Federn gelassen hat. Verfolger Sachsen Leipzig war am Vortag beim BFC Dynamo in Berlin nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Der Dresdner SC verpasste mit einem 2:2 gegen Dynamo Dresden den Sprung auf Rang zwei. Dagegen hält Eisenhüttenstadts Aufwärtstrend an. Der EFC Stahl bezwang den VFC Plauen mit 1:0 und lauert als Siebenter weiter auf seine Drittliga-Chance. Im Berliner Keller-Duell unterlagen die Amateure von Tennis Borussia den Amateuren von Hertha BSC am Sonntag mit 1:3.

Die Tabelle spiegelt nach 24 Spieltagen nicht mehr als ein Zerrbild. Wegen der schlechten Witterungsbedingungen hatten erneut vier Begegnungen abgesagt werden müssen. Mittlerweile drückt den Spielbetrieb im Nordosten die Last von 15 Nachholpartien - das sind fast zwei komplette Spieltage. Und da, wo gespielt werden konnte, ging es recht unsanft zu: In den fünf Spielen des Wochenendes gab es gleich sechs Platzverweise.

Während der VfB Leipzig inzwischen schon vier Mal nachsitzen muss, ist der 1. FC Union nur ein Spiel im Rückstand. Die Wuhlheider liegen auch sportlich voll im Soll. Mit ihrer eindrucksvollen Bilanz von nur einer Niederlage in 23 Spielen lassen die Berliner keinen Zweifel mehr an ihren Zweitligaplänen. Zafirow in der 35. und Menze in der 70. Minute besiegelten am Sonntag in einem schwachen Spiel den Erfolg über Stendal. Ein stärkerer Gegner hätte Union gestern womöglich Schwierigkeiten bereitet.

Indes gelang Verfolger Sachsen Leipzig im Gastspiel beim BFC Dynamo in Berlin nur ein 0:0. Während sich Gäste-Trainer Edmund Stöhr über die unattraktive Nullnummer grämte ("Das Resultat ist enttäuschend"), frohlockte der BFC-Coach Jürgen Bogs: "Bei uns geht es langsam aufwärts. Wir wollen die Großen in dieser Saison noch etwas ärgern."

Das tat auch der krisengeschüttelte 1. FC Dynamo Dresden. 2:2 - mit dem selben Resultat wie in der Hinrunde - endete das Lokalderby gegen den Dresdner SC. Zwar sind die Gelb-Schwarzen in diesem Jahr damit weiterhin ohne Sieg, doch gegen den Favoriten holte die Mannschaft von Trainer und Sportdirektor Cor Pot nach der Pause einen 0:2-Rückstand auf. Die Dynamo-Torschützen Sebastian Müller und Silvio Schröter rissen sich nach dem zweiten Tor den Dress vom Leib. Zum Vorschein kam jeweils ein Trikot ihres suspendierten Kapitäns Sascha Lense.

"Ein Großteil der Mannschaft hat seine Kündigung als ungerecht empfunden. Deshalb wollten wir uns mit ihm solidarisieren", erklärte Schröter. Dynamo ist allerdings nicht gewillt, die Kündigung gegen den Anführer des "Spieleraufstandes" zurückzunehmen. "Bunt" wurde es im Lokalderby auch noch. Nach der Gelb-Roten Karte gegen den DSC-Kapitän Thomas Hoßmang in der 66. Minute ließ sich Dynamo-Stürmer Veselin Popovic zu einer Tätlichkeit hinreißen. Der Serbe warf einem Gegenspieler den Ball ins Gesicht, sah Rot und folgte Hoßmang notgedrungen zum vorzeitigen Duschen in die Kabinen.

Noch früher musste in Eisenhüttenstadt der Plauener Jörg Schmidt vom Platz. Er sah wegen einer Tätlichkeit die Gelb-Rote Karte schon nach 57 Minuten. Seiner Mannschaft, die über die gesamte Spielzeit überlegen war, erwies er damit einen Bärendienst. "Der provozierte Feldverweis von Jörg Schmidt hat unser Konzept gesprengt", wetterte Plauens Trainer Hans-Ulrich Thomale nach dem Spiel.

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