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© Reuters

Nach Hertha-Spiel: Unioner provozieren doppelt

Mit Herthas Schwäche scheint eines zu wachsen: die Selbstgewissheit einiger Fans des 1. FC Union, des möglichen Rivalen in der Zweiten Liga. Die Union-Anhänger ließen ihrer Häme freien Lauf. In Hohenschönhausen kam es zu Zusammenstößen mit BFC-Fans.

Berlin - Mit Herthas Schwäche scheint eines zu wachsen: die Selbstgewissheit einiger Fans des 1. FC Union, des möglichen Rivalen in der Zweiten Liga. Mehr als 100 Anhänger des Zweitligisten aus Köpenick kamen nach dem kurzfristigen Spielausfall in Rostock spontan ins Berliner Olympiastadion – nicht unauffällig in Zivil, sondern in ihren rot-weißen Farben. Mit „Absteiger“-Rufen und einem gleichlautenden Transparent machten sie keinen Hehl daraus, welchen Saisonausgang sie Hertha wünschen.

Der spontane Stadionbesuch beim Stadtrivalen kam allerdings bei Unions Klubführung überhaupt nicht gut an. „Der Auftritt im Olympiastadion ist einfach nur peinlich und dämlich zugleich“, sagte Unions Präsident Dirk Zingler. „Ich stelle mir gerade vor, wir sind im Abstiegskampf und bekommen Besuch aus Charlottenburg, der sich so benimmt.“ Man könne sich bei Hertha nur bedanken, dass der Gastgeber so besonnen reagiert habe. Kleine Scharmützel mit Hertha-Sympathisanten vor und nach dem Spiel im Umfeld des Olympiastadions blieben jedoch nicht aus. Etwa 200 Ordner und behelmte Polizisten mussten eingreifen.

Noch gravierender war jedoch der Auftritt von etwa 100 Unionern in Hohenschönhausen. Dunkel gekleidete Ultras stürmten mit „Eisern Union“-Rufen am Sonnabend kurz vor Kassenöffnung den Eingangsbereich der Dynamo-Halle. Dort begann zwei Stunden später das vom Rivalen BFC Dynamo organisierte Hallenturnier der Traditionsmannschaften, zu denen auch ein Team von Union gehörte. Mindestens drei Personen, die für Restkarten der mit 1900 Zuschauern ausverkauften Veranstaltung angestanden hatten, wurden verletzt. Da zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine Polizei zugegen war, konnten die meisten Täter fliehen. „Dieser Vorfall ist inakzeptabel“, sagte Zingler. „Wenn die Täter ermittelt worden sind, werden wir sie ausschließen und dafür sorgen, dass sie auf unbestimmte Zeit keine Fußballspiele in Deutschland mehr besuchen dürfen.“

In jüngster Zeit hatte der wegen der eigenhändigen Stadionrenovierung gute Ruf der Union-Fans eher gelitten. Beim Auswärtsspiel im Dezember in Bielefeld (1:1) brannten im Gästeblock zahlreiche Feuerwerkskörper. Nach diesen Ausschreitungen bereitet Union nun mehrere Stadionverbote vor. Matthias Koch

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