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Boltons Spieler Fabrice Muamba muss auf dem Feld wieder belebt werden. Mannschaftskollege Ivan Klasnic (vorne) will nicht hinsehen.

© dapd

Update

Nach Herzinfarkt auf dem Spielfeld: Boltons Muamba weiter in Lebensgefahr

Der Zustand von Boltons Mittelfeldspieler Fabrice Muamba bleibt kritisch - Ärzte kämpfen um sein Leben. Trainer Owen Coyle hält Nachtwache: "Die Situation ist sehr ernst, aber Fabrice wird es schaffen, so Gott will."

Tränen bei Spielern und Verantwortlichen, Fassungslosigkeit bei den Zuschauern im Stadion an der White Hart Lane: Der Zusammenbruch von Boltons Mittelfeldspieler Fabrice Muamba sorgte für ein schockierendes Ende des Viertelfinalspiels im FA-Cup zwischen den Tottenham Hotspurs und den Bolton Wanderers. Der 23-jährige Muamba war am Samstagabend in der 41. Minute nach einem Herzinfarkt zusammengebrochen, musste zehn Minuten lang wiederbelebt werden und schwebt nach Angaben des Vereins immer noch in Lebensgefahr.

„Die nächsten 24 Stunden werden entscheidend sein“, sagte Boltons Trainer Owen Coyle am frühen Sonntagmorgen der Zeitung „Daily Mail“, „die Situation ist sehr ernst, aber Fabrice wird es schaffen, so Gott will.“ Der Schotte hatte im Londoner Chest Hospital gemeinsam mit Muambas Familienangehörigen die Nachtwache für seinen schwer erkrankten Spieler gehalten. „Wir können bestätigen, dass Fabrice Muamba einen Herzinfarkt erlitten hat und sich in einem sehr kritischen Zustand befindet“, hieß es in einer Mitteilung der Bolton Wanderers.

Coyle bedankte sich am Sonntag für die überwältigende Anteilnahme der Fans. „Wir können nur hoffen, dass die Gebete der Menschen Fabrice helfen, sich zu erholen“, erklärte Coyle sichtlich bewegt. Muamba war kurz vor der Pause ohne Fremdeinwirkung zusammengebrochen. Nach einer zehnminütiger Behandlungspause entschied FIFA-Schiedsrichter Howard Webb, die Partie beim Stande von 1:1 abzubrechen. Die Tore von Gareth Bale (6., Eigentor) für Bolton und Kyle Walker (11., Kopfball) gerieten angesichts des Dramas zur Fußnote.

Die britische Fußball-Öffentlichkeit befindet sich nach dem Drama um Muamba in Schockzustand. „Der Fußball ist nach Muambas Zusammenbruch gelähmt“, schrieb „The Independent“. „Meine Gedanken sind bei Fabrice“, erklärte Michael Owen von Manchester United via Twitter. „Es ist schrecklich, was mit Muamba passiert ist, wir beten für ihn“, sagte der frühere Hamburger Rafael van der Vaart von Tottenham Hotspur. „Ich bin sehr traurig, weil ich mit ihm bei Arsenal zusammengespielt habe“, teilte Robin van Persie vom FC Arsenal mit. „Unser Respekt gilt den Spielern, den Offiziellen und den Medizinern, die schnell gehandelt haben“, erklärte Premier-League-Geschäftsführer Richard Scudamore, „aber auch den Zuschauern, die auf den Rängen mitgelitten haben.“

Fabrice Muamba kam 1999 mit elf Jahren als Bürgerkriegsflüchtling aus Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, nach Großbritannien. Er begann seine Laufbahn in der Jugendakademie des FC Arsenal und wechselte 2008 zu den Bolton Wanderers. Insgesamt bestritt der defensive Mittelfeldspieler 33 U21-Länderspiele für England und 148 Spiele für die „Trotters“. Der Fall Muamba weckte in England traurige Erinnerungen an den Kameruner Marc-Vivien Foé. Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler von Manchester City brach beim Confederations-Cup-Halbfinale zwischen Kamerun und Kolumbien am 26. Juni 2003 tot zusammen. (dapd)

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