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Klärungsbedarf. Daniel Frahn sucht den Kontakt zu den Fans.

© Manfred Thomas

Nach Rückkehr zum SV Babelsberg: Daniel Frahn will sich Fans in einer Gesprächsrunde stellen

Die überraschende Verpflichtung von Daniel Frahn hatte bei der Anhängerschaft des SV Babelsberg für Unmut gesorgt. Nun geht Frahn auf sie zu.

Der aufgrund seiner angeblichen Nähe zur rechten Szene umstrittene Fußballprofi Daniel Frahn präsentiert sich den Fans des Regionalliga SV Babelsberg 03 in einer offenen Gesprächsrunde. Das teilte der Verein am Dienstag mit. „Ihr könnt mir alle Fragen stellen, die euch brennend interessieren“, sagte Frahn, der Verbindungen zu Rechtsradikalen stets bestritt, in einer kurzen Videobotschaft.

Er wolle dabei helfen, „die Sachen aus der Welt zu räumen, die euch am Herzen liegen“. Die überraschende Verpflichtung des 32 Jahre alten Stürmers hatte bei der politisch stark links orientierten Anhängerschaft der Babelsberger für Unmut gesorgt.

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Wie sehr er polarisiert, war während seines ersten Einsatzes am vergangenen Sonntag beim 1:0 gegen Chemie Leipzig, im mit rund 3000 Zuschauern gefüllten Karl-Liebknecht-Stadion, zu spüren. „Es war eine sehr, sehr große Vorfreude da. Aber auch Anspannung, da ich nicht genau wusste, was mich erwartet“, sagte der 32-Jährige nach Abpfiff.

Vom SVB-Lager wurde er wohlwollend mit Applaus, freundlichen Rufen und vereinzelt gar stehenden Ovationen zurückempfangen. Nur wenige äußerten ihren Unmut. Ganz anders der Chemie-Anhang. Der ist für gewöhnlich durchaus eng mit der Babelsberger Fanszene verbunden, weil beide gleichgesinnt im Kampf gegen Rechts stehen.

Umso empörter zeigten sich die Leipziger wegen der Frahn-Verpflichtung. Für ihn gab es ein gellendes Pfeifkonzert, dazu skandierten sie „Nazi-Sau“. Auf Spruchbändern, die an den SVB adressiert waren, hieß es „Ein Fußbreit den Faschisten“ und „Im Abstiegskampf ist jedes Mittel rechts“ sowie „Daniel Frahn – Heim ins Reich“.

Unter Babelsberg-Fans scheiden sich die Geister

Nichtsdestotrotz habe er seine Rückkehr auf den Rasen als „sehr, sehr angenehm“ empfunden, sagte Frahn, der bereits von 2007 bis 2010 für den SVB gestürmt hatte. Damals war er ein gefeierter Held, der dem Klub zum Drittliga-Aufstieg verhalf.

Auch wenn ihn die Nulldrei-Fans am Sonntag überwiegend freudig wieder in ihrer Runde aufnahmen, so scheiden sich auch unter ihnen die Geister. Die Kommentare in den sozialen Netzwerken gingen weit auseinander. Die einen freuten sich über hinzugewonnene Offensivqualität, die anderen machten ihre Ablehnung deutlich und richteten Kritik an die Klubführung. Das soll sich nun durch die Gesprächsrunde klären. (Tsp/dpa)

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