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Sport: Nach Schonung zum Bahnrekord - Sprinter Jens Fiedler ist in Top-Form und auch der deutsche Vierer trumpft auf

Der zweimalige Sprint-Olympiasieger Jens Fiedler aus Chemnitz hat bei seinem ersten Auftritt bei der Bahn- Weltmeisterschaft gleich die Konkurrenz geschockt. Am Freitag früh legte er im 200-m-Zeitfahren mit 10,060 Sekunden die schnellste Zeit vor und erzielte einen neuen Bahnrekord.

Der zweimalige Sprint-Olympiasieger Jens Fiedler aus Chemnitz hat bei seinem ersten Auftritt bei der Bahn- Weltmeisterschaft gleich die Konkurrenz geschockt. Am Freitag früh legte er im 200-m-Zeitfahren mit 10,060 Sekunden die schnellste Zeit vor und erzielte einen neuen Bahnrekord. Für das Zeitfahren hatte er sich extra einen neuen Helm anfertigen lassen, der mehr Aerodynamik bringt. Titelverteidiger Florian Rousseau (Frankreich) war 0,119 Sekunden langsamer. Damit könnte der 29-jährige Chemnitzer im weiteren Verlauf frühestens im heutigen Sprint-Finale auf seinen großen Rivalen treffen. Auch in der ersten Runde hatte Fiedler keine Probleme mit dem Briten Craig McLan und zog sicher in das Achtelfinale ein.

"Seit 1992 habe ich in keinem Sprintturnier mehr die schnellste Qualifikations-Zeit erzielt", kommentierte Fiedler, der schon im Vorfeld der WM sich selbstbewusst als Favoriten verkündet hatte. "Eins ist ganz deutlich zu sehen, die Franzosen haben Probleme mit ihrer Favoriten-Rolle. Rousseau und Laurent Gane sind sichtlich nervös." Fiedler hatte am Vortag Bundestrainer Detlef Uibel gebeten, nicht im Olympischen Sprint eingesetzt zu werden, da er sich auf Sprint- und Keirin-Rennen am Sonntag konzentrieren wolle. "Die Entscheidung war richtig", meinte Fiedler, und der Bundestrainer gab ihm recht.

Ohne Fiedler waren die Berliner Eyk Pokorny und Sören Lausberg sowie der Schweriner Stefan Nimke am Vorabend Dritte geworden. Für Nimke war es nach Bronze im 1000-m-Zeitfahren die zweite Medaille. "Ich hätte Fiedler sowieso nur ins Rennen geschickt, wenn wir eine reale Chance auf Gold gehabt hätten. Aber die Franzosen waren zu stark", meinte Uibel. Überraschend hatte es Silber für die Briten gegeben. Auch Eyk Pokorny (Berlin) hat seinen ersten Lauf gegen den Tschechen Pavel Buran gewonnen und ist weiter dabei.

Der Vierer hatte sich am Vorabend mit Bestzeit in die Herzen der Fans und in das gestrige Halbfinale (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) lgefahren. Mit 4:03,459 Minuten markierten Guido Fulst (Berlin), Daniel Becke (Erfurt), Christian Lademann (Berlin) und Olaf Pollack (Cottbus) dabei einen neuen Bahnrekord und touchierten den Weltrekord der Italiener (4:00,958).

Unterdessen beschäftigt der Fall des von der WM ausgeschlossenen Jan van Eijden immer noch die deutsche Mannschaft und ihr Umfeld. "Wir sind sicher, dass Jan van Eijden keine unerlaubten Mittel genommen hat. Unser Wille ist, diese Tatsache auch zu beweisen", teilte die Geschäftsführung des Chemnitzer XXL-Teams, dem der Dudenhofener angehört, am Freitag mit. Indirekt griff die Team-Leitung dabei auch den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) an. "Bisher hat sich das Team von XXL lediglich um die Trainingsmethodik und das Management der Sportler gekümmert. Im medizinischen Bereich haben wir uns auf andere verlassen. Das war offensichtlich ein Fehler", heißt es in der Erklärung.

"Es ist das gute Recht des Teams, Kritik zu äußern, möglicherweise stimmt auch, dass es von Verbandseite Versäumnisse gegeben hat. Ich nehme das zur Kenntnis. Aber wir wollen alles emotionslos behandeln", sagte BDR-Präsident Manfred Böhmer. "Wir werden nach der WM mit allen Verantwortlichen zusammensitzen und analysieren. Wenn es Versäumnisse gab, wird es auch Konsequenzen geben. Sollte sich die Unschuld von Jan van Eijden herausstellen, werde ich mich persönlich kümmern."

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