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Mit Höhenvorteil. Elmedin Kikanovic setzt sich gegen den Ludwigsburger Johannes Thiemann durch und führt Alba Berlin zum Sieg.

© Camera 4/Imago

Update

Nach Sieg im letzten Hauptrundenspiel: Alba Berlin in den Play-offs gegen den FC Bayern

Alba Berlin schlägt Ludwigsburg im letzten Spiel der Hauptrunde 86:76 und trifft nun in den Play-offs auf den FC Bayern München.

Es gibt sie noch, die Begeisterung bei Alba Berlin. Am Montagnachmittag, als Engin Atsür und Carl English im zweiten Viertel gegen Ludwigsburg Dreier um Dreier in den Korb der Gäste regnen ließen, hatten nicht nur die Berliner Basketballprofis endlich wieder einmal gute Laune. Auch die 10.855 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof kamen auf ihre Kosten. Zuletzt hatte es nur wenig Grund zur Freude bei Alba gegeben, zum Abschluss der regulären Bundesliga-Saison gab es einen 86:76 (16:15, 35:27, 19:17, 16:17)-Sieg zu sehen. Dank des ersten Erfolgs unter dem neuen Chefcoach Thomas Päch belegen die Berliner in der Abschlusstabelle den sechsten Platz und treffen in der ersten Play-off-Runde auf den FC Bayern München, der 16 seiner vergangenen 17 Liga-Spiele gewonnen hat.

„Wir müssen weiter arbeiten, wir müssen besser werden“, sagte Päch. „Es ist sehr wichtig für unser Selbstvertrauen, dass wir offensiv heute unsere Stärken hatten.“ Über Play-off-Gegner Bayern wollte der 34-Jährige noch nicht viele Worte verlieren, Alba müsse sich zunächst auf sich selbst konzentrieren: „Es geht nicht darum, gegen wen wir spielen, sondern wie wir spielen.“

Bei einer Niederlage gegen Ludwigsburg und einer gleichzeitigen Niederlage der Baskets Bonn gegen Oldenburg wären die Berliner noch auf den achten Platz abgerutscht. Dann hätte der Gegner Ulm geheißen – was vielen Alba-Fans lieber gewesen wäre als der seit Wochen bärenstarke Erzrivale aus München. Ulm hat zwar eine überragende Saison inklusive der Rekordserie von 27 Siegen hintereinander hingelegt, zuletzt hatte der Tabellenerste aber mit Verletzungsproblemen zu kämpfen.

Gegen die Bayern ist Alba im Viertelfinale krasser Außenseiter

Aufgrund der Niederlage in Berlin sind es nun die Ludwigsburger, die es mit Ulm zu tun bekommen – und darüber wohl nicht ganz unglücklich sind, zumal sie die Ulmer vor zwei Tagen klar besiegen konnten. Es schien so, als ob der Ludwigsburger Trainer John Patrick sein Team nicht mit so viel Feuer in das Spiel geschickt hatte, wie es sonst bei seinen Mannschaften üblich ist. So begingen die für ihre harte Spielweise bekannten Gäste in der gesamten Partie nur 13 Fouls. Auf den Einsatz des Defensivspezialisten Cliff Hammonds verzichtete Patrick sogar ganz, als Grund für diese Maßnahme gab der Trainer eine Erkältung des ehemaligen Alba-Profis an. Und als das Spiel nach einer 19-Punkte-Führung der Gastgeber kurz vor Schluss noch einmal knapp wurde, verpassten es Ludwigsburgs Aufbauspieler zwei Mal hintereinander rätselhafterweise, vor Ablauf der 24-Sekunden-Angriffszeit einen Wurf loszuwerden.

Derartige Spielchen sind bei Alba kein Thema, schon gar nicht in der aktuell prekären Situation. Für die Berliner ging es am Montag darum, sich nach der Entlassung von Ahmet Caki und der Verletzung von Kapitän Dragan Milosavljevic ein dringend notwendiges Erfolgserlebnis zu erarbeiten. Und nach einem knappem ersten Viertel schien der Knoten in den Köpfen der Alba-Profis tatsächlich zu platzen: Die Berliner zogen das Tempo an, Topscorer English (24 Punkte) und Atsür (9) verwandelten in kurzer Zeit je drei Dreipunktewürfe, dazu traf Elmedin Kikanovic (15) aus allen Lagen. Mit 15 Punkten in Serie setzte sich Alba ab und gab die Kontrolle auch dank der Ludwigsburger Passivität in der Folge nicht mehr ab.

Ob der Sieg den Berlinern tatsächlich zu mehr Stabilität verhelfen kann, wird sich am kommenden Samstag um 20.30 Uhr zeigen. Dann beginnt die nach dem Modus „Best of five“ ausgetragene Viertelfinalserie in München, Alba hat im zweiten Spiel am Donnerstag darauf Heimrecht. Die Berliner sind gegen die Bayern, gegen die sie in dieser Saison zwei Mal in der Liga und einmal im Pokal-Halbfinale verloren haben, krasser Außenseiter. Das gute Gefühl eines Sieges dürfen sie aber mit in die Play-offs nehmen.

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