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Ein Torverhältnis von 11 zu 3 aus fünf Spielen - unter Bruno Labbadia kann Hertha auf die Europa-Pokal-Plätze schauen.

© Matthias Koch/imago

Nach starkem Re-Start unter Labbadia: Hertha kann am Samstag den Klassenerhalt sichern

Herthas Trainer Bruno Labbadia rechnet mit einer starken Eintracht - und möchte sich erstmal nicht mit Europa beschäftigen.

Natürlich hat sich Bruno Labbadia das Pokalhalbfinale am Mittwochabend zwischen dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt (2:1) angesehen. Die Hessen sind der kommende Heimspielgegner von Hertha BSC. Zwingend nötig wäre für Herthas Trainer der jüngste Anschauungsunterricht nicht gewesen. Die Qualitäten der Eintracht seien hinlänglich bekannt. Alles, was die Eintracht mache, „tue sie sehr intensiv“, sagte Labbadia. Auch gegen die Bayern hätte man gesehen, „dass sie nie aufgeben, dass sie auch vom Kopf her stabil sind“.
In der ersten Halbzeit wirkten die Frankfurter überfordert, dann allerdings zeigten sie ihre Qualitäten, erzielten den zwischenzeitlichen Ausgleich und forderten die Bayern. „Sie haben eine gute Entwicklung gemacht“, sagte Labbadia. Vor allem die internationalen Spiele in den vergangenen Jahren hätten sie reifen lassen, das hätten sie Hertha voraus.

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„Ich erwarte ein Spiel mit hoher Intensität“, sagte Michael Preetz. „Wenn man meint, sie hätten ein Problem, schlagen sie zurück“, sagte Preetz. Für Herthas Manager ist das eine weitere Qualität, die Eintracht Frankfurt ausmache. „Trotzdem wollen wir gewinnen.“ Dass die Frankfurter nun auch dieses Pokalspiel mehr in den Knochen haben, ist für Labbadia „sicher kein Nachteil“. 

Labbadia rechnet mit Kostic im Sturm

Herthas Trainer geht aber davon aus, dass sein Trainerkollege Adi Hütter personelle Wechsel vornehmen wird. So rechnet Labbadia beispielsweise mit Filip Kostic, der für das Pokalhalbfinale gesperrt war. Der Außenstürmer Kostic ist ein Spieler, der schon oft für die Eintracht den Unterschied ausgemacht hat. Man werde extrem gefordert werden von der intensiven Eintracht, wie Labbadia sich ausdrückte, „aber auch wir wollen sie physisch fordern.“ Es wird sozusagen ein Duell der Intensivtäter. 

Dass Hertha mit einem Sieg den Klassenerhalt sicher hätte, interessiere den Trainer eher am Rande. „Ich bin froh, dass wir jetzt dazu in der Lage sind.“ Das sei bei der Vorgeschichte nicht so sicher gewesen. Tatsächlich haben die Berliner seit dem Re-Start zehn Punkte von möglichen 15 geholt und den Abstand zur Abstiegszone vergrößert. Während der Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 (Düsseldorf) derzeit zehn Punkte beträgt, sind es bis zu Platz sieben (Hoffenheim) nur fünf Punkte. 

Der Tabellensiebente darf an er Qualifikation zur Europa League teilnehmen

Seit die Pokalfinalpaarung (Bayern München - Bayer Leverkusen) feststeht, darf der Bundesligasiebente an der Qualifikation zur Europa League teilnehmen. „Ich mache mir wenig Gedanken, was in vier Spieltagen sein wird, jetzt haben wir Frankfurt“, sagte Labbadia. Klar sei aber auch, das „wir zugreifen“, sollte sich die Chance auftun.
Doch das Restprogramm der Berliner hat es in sich. Nach dem Heimspiel gegen Frankfurt heißen die Gegner Freiburg, Leverkusen und Mönchengladbach. Allesamt stehen sie vor Hertha in der Tabelle und kämpfen ihrerseits um eine Teilnahme an der Champions League, oder, wie im Fall der Breisgauer, an der Europa League. „Mein Ziel ist es vielmehr, dass wir in jedem dieser Spiele ans Maximum kommen“, sagte Labbadia. Und dass seine Mannschaft den Weg, den sie unter ihm als Trainer eingeschlagen hat, fortführe. 

Gute Organisation, geschlossenes Handeln - und ein Torverhältnis von 11 zu 3

Labbadia hebt das Torverhältnis von 11 zu 3 in den vergangenen fünf Spielen hervor. Das habe man sich durch eine gute Organisation auf dem Rasen und ein geschlossenes Handeln erspielt. Allerdings muss Herthas Trainer erneut auf Matheus Cunha verzichten.  Der Brasilianer, der zuletzt Herthas Offensive belebt hatte, kann wegen einer leichten Gehirnerschütterung nur langsam herangeführt werden. Das Spiel gegen Frankfurt kommt für ihn zu früh. 

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Auch Thomas Kraft, Mathew Leckie und Marius Wolf fallen aus. Womöglich wird der von Borussia Dortmund ausgeliehene Wolf bis zum Saisonende ausfallen. Der 25-Jährige laboriert an einer komplizierten Sprunggelenksverletzung. Vor ihm mussten schon Spieler wie Javairo Dilrosun und Santiago Ascacibar verletzungsbedingt ihr vorzeitiges Saisonaus hinnehmen.
Dafür steht Marvin Plattenhardt wieder bereit. Seit Sonntag befindet sich der Linksverteidiger wieder im Mannschaftstraining. „Einem Platz im Kader steht nichts mehr im Wege“, sagte Labbadia. Auch Niklas Stark hofft noch auf Einsatzminuten in der laufen Spielzeit. „Jetzt ist er wieder zurück im Kader“, sagte Michael Preetz, allerdings habe Stark das Problem, dass Dedryck Boyata und Jordan Torunarigha in der Innenverteidigung „einen richtig guten Job“ machten.

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