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Sport: Nachgefragt: Nicht gezielt und doch getroffen

Gottfried Blumenstein (50) ist freiberuflicher Theater- und Opernkritiker. Der Fan von Energie Cottbus verfasste Bücher über Bob Dylan und Janis Joplin.

Gottfried Blumenstein (50) ist freiberuflicher Theater- und Opernkritiker. Der Fan von Energie Cottbus verfasste Bücher über Bob Dylan und Janis Joplin.

Was reimt sich auf Hertha?

Da fällt mir gerade nichts ein.

Und auf Deisler?

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Vielleicht Geißler. Aber über Hertha habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Das Bundesligaspiel Hertha gegen Cottbus findet erst am Sonntag statt, und ich fertige meine Gedichte immer erst nach den Spielen an.

Sie schreiben über jedes Bundesligaspiel von Energie Cottbus ein Gedicht. Wie kommt man auf so eine Idee?

Ich bin ein Anhänger von Energie und schreibe unter anderem für die "Lausitzer Rundschau" Opern- und Theaterkritiken. Ursprünglich wollte ich für meine Internetseite über jedes Spiel eine Theaterszene schreiben. Aber das funktionierte nicht. Da hatte ich die Idee, kleine Gedichte zu schreiben. In der letzten Saison waren das Haikus.

Was bitte?

Haikus. Das sind kleine, japanische Gedichte. Die Silben-Zahl beträgt fünf, sieben, fünf. Wir haben jetzt die letzte Saison, das sind insgesamt 34 Gedichte, auf ein Plakat gedruckt.

Und wer kauft das?

Das weiß ich auch nicht. Freunde von mir haben sich eines besorgt, oder eine junge Dame aus Cottbus. Die ist ein großer Energie-Fan, die läuft in voller Montur zu den Spielen. Diese junge Dame wollte sich auch ein Plakat kaufen.

In dieser Saison aber schreiben Sie über jedes Spiel ein Sonett.

Das ist schwieriger. Ein Sonett hat eine strenge Form: Erst zwei Quartette, dann zwei Terzette. These, Antithese darin unterzubringen ist nicht immer einfach. Dann will man es auch noch witzig machen. Manchmal ist das echter Stress. Am Samstag musste ich nach dem Spiel gegen Nürnberg noch zu einer Oper nach Geisendorf, die ich dann für die "Lausitzer Rundschau" besprochen habe.

Was hat Ihnen am Samstag besser gefallen: Fußball oder Oper?

Das Fußballspiel. Die Oper war eine langweilige Inszenierung.

Dabei war der Cottbuser 1:0-Sieg gegen Nürnberg auch nicht ansehnlich.

Die haben grottenschlecht gespielt, und der Treffer war nicht gewollt. Das habe ich in meinem Sonett (siehe unten) auch vermerkt: nicht gezielt, doch getroffen.

Wie kamen Sie auf diesen Text?

Die Oper hieß "Diana oder der sich rächende Cupido". Da habe ich mir schon während der Aufführung gedacht: Mit Jagd und Ball könnte man doch was machen.

Haben Sie bei "Diana oder der sich rächende Cupido" den Schlusspfiff herbeigesehnt?

Ja, da ist man beim Fußball besser dran. Da weiß man, der Schlusspfiff kommt nach neunzig Minuten. Aber manchmal ist es auch andersrum, da kann eine Inszenierung nicht lange genug gehen.

Was sagen die Freunde zu Ihrem Hobby?

Im Theater finden sie das nett. Aber meine Freundin in Dresden findet das nicht so toll. Ich wollte sie mal zu Energie mitnehmen, aber sie geht lieber in die Oper.

Was reimt sich auf Hertha?

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