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Anna Dietterle war schon 2012 Jugendeuropameisterin.

© Camera 4/Topsportmarketing

Nachwuchssportler des Monats August: Anna Dietterle

In unserer Rubrik stellen wir Ihnen regelmäßig den Berliner Nachwuchssportler des Monats vor. Diesmal wird die August-Gewinnerin gekürt: die Schwimmerin Anna Dietterle.

Von Benjamin Apitius

Anna Dietterle sieht immer nur Fliesen. Oder Lampen. Je nachdem, in welcher Lage sie schwimmt. Und um die Ohren herum fließt das Wasser, das jedes Geräusch von der Oberfläche verschluckt und dumpfer erklingen lässt, ein einziges Rauschen, ein einziger Rausch, jeder Atemzug im Rhythmus der Bewegungen unwirklich laut. Einatmen, ausatmen, ein, aus.

Die 17 Jahre alte Schülerin aus Cottbus steigt seit zehn Jahren ins Wasser. Am Ende der sechsten Klasse setzte sie ihr sportliches Ausnahmetalent auf eine Karte und entschied sich für den Weg, den ihre Trainer damals wiesen: Fort von den Eltern, Umzug nach Potsdam auf die Sportschule, den Wecker seither auf sechs Uhr, zehn Mal die Woche Training.

Die Jugendeuropameisterin von 2012 weiß sich zu quälen. Schwimmen als Leistungssport bedeutet immer auch Leiden. „Man merkt nach dem Start, wie das Laktat in die Muskeln schießt – und alles brennt“, sagt sie: „Und dann muss man dafür sorgen, dass es nicht dazu führt, langsamer zu werden.“ Weiter, sagt sie sich dann im Wasser auf ihren Paradestrecken über 50 und 100 Meter Freistil, weiter, jetzt bloß nicht schlappmachen, komm schon.

Anna Dietterle, die für die SG Neukölln startet, besucht heute das Sportleistungszentrum in Berlin. Sie hält 43 Landesrekorde in Brandenburg. 2016 will sie nach Rio. Einmal mit eigenen Augen den Cristo Redentor sehen. Und vor allem natürlich die Fliesen im olympischen Becken.

Alle vier Wochen stellen wir hier den Berliner Nachwuchssportler des Monats vor. Mehr Informationen zur Wahl: www.tagesspiegel.de/nachwuchssportler.

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