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Sport: Nada kündigt Vertrag mit Eishockey-Bund Anti-Doping-Agentur:

DEB missachtet Regeln

Berlin - Die Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) und der Nationalen Anti-Doping-Agentur Nada haben eine neue Dimension erreicht. Längst geht es nicht mehr nur um den Fall Florian Busch, der wegen einer verweigerten Dopingprobe vom DEB nur mit einer Geldstrafe belegt wurde, obwohl die Nada bei diesem Vergehen eine Sperre des Profis vorsieht. Gestern wurde bekannt, dass der DEB auch bei weiteren Nationalspielern nicht im Sinne der Nada-Regularien gehandelt hat. Demnach sollen im aktuellen Weltmeisterschaftskader der Nationalmannschaft beim Turnier in Kanada neun Spieler stehen, die nicht im Testpool für Trainingskontrollen gemeldet sind. Dieses Vergehen veranlasste die Nada, den Vertrag mit dem DEB über Dopingkontrollen umgehend zu kündigen.

„Die Geschäftsgrundlage zwischen den Parteien ist einfach nicht mehr gegeben“, sagte Ulrike Spitz dem Tagesspiegel. Die Sprecherin der Nada bestätigte allerdings auch, dass die Agentur bestrebt ist, „irgendwann wieder einen ordnungsgemäßen Vertrag mit dem DEB einzugehen“. Dazu muss sich der Eishockey-Verband zukünftig jedoch an den Code der Nada halten. „Ich kann die Entscheidung der Nada nicht nachvollziehen. Wir werden uns aber bald zusammensetzen“, sagte DEB-Vizepräsident Uwe Harnos dem Tagesspiegel. Ein Treffen soll es am 16. Mai geben.

Dass die Kommunikation zwischen den Anti-Doping-Agenturen und den Eishockey-Verbänden nicht unbedingt flüssig verläuft, offenbarte sich auch durch einen anderen Fauxpas. Gestern widerlegte Nada-Sprecherin Spitz eine Bekanntgabe des DEB, wonach die Internationale Anti-Doping-Agentur Wada im Fall Busch entschieden haben soll, keine Rechtsmittel gegen die Entscheidung des DEB einzulegen. „Die Wada hat diese Meldung nicht bestätigt und kann sich selbst nicht erklären, wie sie zustande kam“, sagte Spitz. Der DEB hätte sich bei der Stellungnahme auf den Internationalen Eishockey-Verband berufen und selbst keinen Kontakt mit der Wada gehabt, sagte DEB-Vizepräsident Uwe Harnos.

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