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Sport: Nächste Station Köln

Footballtrainer Peter Vaas verlässt Berlin Thunder

Berlin. Die Stimme von Michael Lang klingt ungewöhnlich leise. Nichts ist übrig vom sprühenden Witz, durch den sich der Manager von Berlin Thunder sonst auszeichnet. Zum zweiten Mal in nur fünf Jahren ist ihm ein Trainer abgeworben worden. Nur drei Jahre, nachdem Peter Vaas für den erfolglosen Wes Chandler geholt wurde, verlässt der 50-jährige Amerikaner schon wieder Berlin. Vaas, der zweimal in Folge mit Thunder den World Bowl gewann, wechselt nach Köln. Ein Überraschungscoup, denn kurz zuvor hat die NFL Europe bekannt gegeben, dass Köln die erst vorige Woche verstoßenen Barcelona Dragons ersetzen wird.

Anders als 1999 lässt Lang den zweifachen Vater aus New Hampshire aber nur mit Wehmut ziehen. Chandler hatte 1999 mit dem neu gegründeten Team einen klassischen Fehlstart produziert, hatte die Premierensaison nur als Tabellenletzter beendet. Seine Abwerbung durch die Dallas Cowboys eröffnete einen Neuanfang. Nach einem weiteren Jahr als Tabellenletzter führte Vaas das Team mit einem Schlag an die Spitze, gewann als erstes europäisches Team zweimal in Folge den Titel. Sportlich wurde Thunder damit erfolgreicher als die Spitzenteams Frankfurt Galaxy und Rhein Fire.

Mit der Aufnahme von Köln wird die NFL Europe nun zu einer deutschen Liga mit europäischem Akzent. Dann spielen vier der sechs Teams in Deutschland. Damit Köln im ersten Jahr gleich gut mitspielen kann, hat die Ligaleitung den offensiv ausgerichteten Vaas nach Köln geschickt. „Es ist eine große Herausforderung dabei zu sein, wenn ein neues Kapitel in der Geschichte der NFL Europe geschrieben wird", sagt Vaas.

Manager Lang erfuhr davon erst nach den Verhandlungen, hat aber bereits selbst gehandelt. „Wir haben uns mit zwölf Trainern unterhalten“, sagt Lang. In den kommenden Tagen wird schon ein neuer Trainer präsentiert. Mit ihm erhofft sich Lang auch die Defensivschwäche der vorigen Saison abzustellen. „Es ist eine Frage, ob uns der Weggang wirklich schwächt“, versucht Lang, der Sache etwas Positives abzugewinnen. Doch an den fast grenzenlosen Optimismus seines ehemaligen Coaches kommt er nicht heran. Den lebt Vaas auf dem Weg nach Köln schon wieder aus: „Wir werden bereit sein, in der kommenden Saison beim Kampf um den World Bowl ein Wörtchen mitzureden.“

Ingo Wolff

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