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Nationalmannschaft: Löw will weniger experimentieren

Bundestrainer Löw setzt im Gegensatz zu Vorgänger Klinsmann auf weniger Experimente. Das Team müsse "nur punktuell" geformt werden, sagt Löw. Um Stürmer Lukas Podolski macht er sich indes keine Sorgen.

Nürnberg - Obwohl Nationalstürmer Lukas Podolski zurzeit beim deutschen Fußball-Meister FC Bayern München nur zu Kurzeinsätzen kommt, ist Bundestrainer Joachim Löw nicht beunruhigt. "Es ist nachvollziehbar, dass er jetzt am Anfang nicht gespielt hat", sagte Löw dem "Kicker", "bei einem jungen Spieler ist es nach einer WM und nur zwei Wochen Pause okay, wenn man die Trainingsintensität erhöht, so dass er nur zu Teileinsätzen kommt." Löw ist überzeugt davon, dass sich der 21-Jährige bei den Münchnern durchsetzt, "denn Bayern hat Podolski nicht für die Bank geholt."

Nach dem Neuaufbau der Nationalmannschaft unter seinem Vorgänger Jürgen Klinsmann will Löw in nächster Zeit "nicht mehr so viel experimentieren". "Wir brauchen kein Team mehr zu formen, sondern müssen es punktuell verstärken", betonte der 46-Jährige. Zwar wolle er bis 2008 auch weiter junge Spieler einbauen, kündigte Löw an, "aber der WM-Kader ist eine gewachsene Gemeinschaft und genießt deshalb jetzt erst mal ein gewisses Vertrauen." Auf einen neuen dritten Torhüter hinter Jens Lehmann und Timo Hildebrand will sich Löw noch nicht festlegen. Allerdings nannte er Robert Enke, Roman Weidenfeller und Tim Wiese als Kandidaten.

Defensive und Offensive verbesserungswürdig

Auch wenn die DFB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft gut spielte und den dritten Platz erreichte, sieht Löw noch Verbesserungsmöglichkeiten. "Aus Standardsituationen haben wir viel zu wenig gemacht", kritisierte der frühere Coach des VfB Stuttgart die Spielweise bei der WM und fügte hinzu, dass die Defensive insgesamt verbesserungsfähig sei und in der Offensive könne man vieles verfeinern. Auch die Turnierleistungen von Kapitän Michael Ballack haben Löw nicht restlos überzeugt. "Wenn man sein wahres Leistungsvermögen sieht, hatte er noch Kapazitäten", so der Bundestrainer.

In die Arbeit auf dem Trainingsplatz will sich der neue Chefcoach stärker einbringen als Klinsmann. "Ich werde weiter sehr stark auf dem Platz involviert sein", sagte Löw. Die größten Verbesserungsmöglichkeiten sehe er darin, in Zusammenarbeit mit seinem Assistenten Hans-Dieter Flick noch intensiver in Gruppen zu arbeiten und die individuelle Arbeit zu forcieren, hob der 46-Jährige hervor. (tso/ddp)

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