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Nationalspieler Lukas Podolski kam am Dienstagmittag in Berlin an.

© dpa

Nationalmannschaft: "Man kann sich nicht verstecken"

Die Vorbereitung der Nationalmannschaft auf die ersten Länderspiele nach der Bomben-Nacht von Paris wird gleich wieder vom Terror überlagert.

Der Start der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in das EM-Jahr wird nach den Terroranschlägen in Brüssel gleich wieder vom Thema Sicherheit überlagert. „Wir werden uns natürlich als Sportliche Leitung zusammensetzen und überlegen, wie wir damit auf die Mannschaft zugehen“, sagte Teammanager Oliver Bierhoff am Dienstag nach seiner Ankunft am DFB-Quartier in Berlin. Man müsse sehen, wie jeder einzelne Spieler auf die Ereignisse reagiere.

Die Polizeipräsenz am Teamhotel wurde erhöht

Vor dem Treffpunkt der 26 von Bundestrainer Joachim Löw für die Länderspiele gegen England und Italien nominierten Akteure wurde die Polizeipräsenz rund um das DFB-Teamhotel sichtbar erhöht. „Es wird mit Sicherheit ein Thema sein, das die Spieler nach den Ereignissen von Paris auch beschäftigen wird“, sagte Bierhoff in Erinnerung an das von Anschlägen überschattete Länderspiel der deutschen Mannschaft im vergangenen November gegen EM-Gastgeber Frankreich.

„Wenn man selbst beteiligt war, weiß man, wie es den Leuten dort (in Brüssel) jetzt geht“, sagte Weltmeister Shkodran Mustafi. „Ich glaube, jeder Mensch hat Angst. Man muss lernen, mit dieser Angst umzugehen“, sagte der 23 Jahre alte Abwehrspieler. „Man kann sich nicht verstecken, man kann nicht sein ganzes Leben ändern“, sagte Lukas Podolski nach der Ankunft am Hotel. Der Profi von Galatasaray Istanbul sah sich zuletzt in der Türkei bei Anschlägen in Ankara und Istanbul erneut mit dem Terror konfrontiert. „Das ist jetzt eine schwierige Situation“, sagte er zur Lage in seiner aktuellen Wahlheimat Istanbul.

Das Thema Sicherheit bleibt dem Fußball erhalten

Beim Länderspiel der DFB-Auswahl im vergangenen November in Paris gegen EM-Gastgeber Frankreich waren bei mehreren Terrorakten 130 Menschen getötet worden. Auch das Stade de France war damals ein Ziel der Terroristen gewesen. Außerhalb kam es damals zu Explosionen. Das DFB-Team um Kapitän Bastian Schweinsteiger verbrachte die komplette Nacht nach dem Freundschaftsspiel in dem EM-Endspielstadion. Das anschließende Länderspiel in Hannover gegen die Niederlande musste kurz vor dem Anpfiff wegen Sicherheitsbedenken abgesagt werden.

„Es ist ein Thema, das uns in den letzten Wochen und Monaten immer wieder trifft und beschäftigt“, sagte Bierhoff zur Terrorgefahr: „Und es beschäftigt uns natürlich auch in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft.“ Die DFB-Auswahl wird im Juni beim Turnier in Frankreich bereits zu zwei Gruppenspielen nach Paris zurückkehren.

Bierhoff setzt Vertrauen in die verschiedenen Sicherheitsbehörden. Der Sicherheitsbeauftragte des DFB, Hendrik Große-Lefert, mache alles Mögliche. Das gelte für die anstehenden Länderspiele ebenso wie für die Vorbereitung auf die Europameisterschaft. Man versuche, alles auszuschließen, aber das sei nicht immer möglich, sagte Bierhoff. „Aber man muss am Ende sagen, dass man die besten Voraussetzungen schafft, dass nichts passieren kann." (dpa)

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