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Sport: Nationalmannschaft: Nach Völlers Werben denkt Effenberg immer lauter über ein Comeback nach

Erst sagte er Ja, dann Jein, dann endgültig Nein - doch nun denkt Stefan Effenberg erneut über ein Comeback in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nach. "Es ist kein Geheimnis, dass ich mich mit Rudi Völler schon immer gut verstanden habe und wir auf einer Wellenlänge funken.

Erst sagte er Ja, dann Jein, dann endgültig Nein - doch nun denkt Stefan Effenberg erneut über ein Comeback in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nach. "Es ist kein Geheimnis, dass ich mich mit Rudi Völler schon immer gut verstanden habe und wir auf einer Wellenlänge funken. Wir haben über Gott und die Welt geredet, natürlich auch über das Thema Nationalelf", sagte der 31 Jahre alte Kapitän von Bayern München nach einem Treffen mit dem neuen Teamchef im Münchner Vorort Martinsried.

Bis Mittwoch werde er seine Entscheidung getroffen haben, teilte Effenberg am Montag im Trainingslager der Bayern im hessischen Friedewald mit. "Ich werde das Für und Wider genau abwägen, ich habe Bedenkzeit." Eigentlich war das Thema nach dem deutschen Debakel bei der Fußball-Europameisterschaft schon abgehakt, doch nun geriet Effenberg doch noch einmal ins Wanken. Drei Stunden lang schilderte ihm Rudi Völler im Restaurant Eboli seine Gedanken und Überlegungen. Es sei alles angesprochen worden, "was für und gegen Stefans Rückkehr" spreche, sagte der Teamchef dem Fachmagazin "Kicker". Natürlich habe Effenberg auch wegen seines Rauswurfs aus dem DFB-Team 1994 noch Bedenken geäußert, "aber ich hoffe, dass die zerstreut sind", sagte Völler.

Kollege Thomas Strunz fand die Idee, Effenberg doch wieder in die Nationalmannschaft zurückzuholen, jedenfalls ausgezeichnet. "Für ihn gibt es keine Alternative", sagte der ehemalige Nationalspieler im Trainingslager in Friedewald. "Bei der EM hat man gesehen, dass eine dominierende Figur gefehlt hat. Und Effenberg hat in München lange genug bewiesen, dass er das kann."

Effenberg will sich in Friedewald aber auch noch mit Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld ausführlich beraten, ehe er seine Entscheidung trifft. "Dann werde ich noch einmal mit Rudi Völler telefonieren und eine klare Linie schaffen." Hitzfeld würde eine Rückkehr seines Kapitäns in die DFB-Elf begrüßen. "Dem deutschen Fußball würde es helfen", sagte der Trainer am Montag: "Für ihn spricht seine Klasse. Ich werde seine Entscheidung akzeptieren und ihn zu nichts drängen. Wenn er es macht, dann sollte er es auch für zwei Jahre machen, sonst bringt es nichts."

Völler jedenfalls würde Effenberg mit offenen Armen empfangen. Der Teamchef weiß, dass er eine Führungsfigur auf dem Platz braucht. Schließlich war die fehlende Hierarchie im Team einer der Hauptgründe, warum die EM so daneben ging. Trotzdem stellt der neue Teamchef, der am 1. Juni 2001 von Christoph Daum abgelöst wird, dem umworbenen Star keinen Freibrief aus. Effenberg sei zwar ein Sonderfall, erhalte aber keine Sonderrechte, sagte Völler dem "Kicker". Solche will Effenberg auch gar nicht: "Ich stelle keine Bedingungen."

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