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Özil

© dpa

Nationalmannschaft: Özil kokettiert mit der Türkei

Werder-Talent Mesut Özil verkündete im Sommer, in der deutschen und nicht in der türkischen Nationalelf spielen zu wollen. Nun zieht er aber offenbar doch ein Engagement für die Türkei in Betracht.

Mesut Özil zeigt sich wankelmütig, Joachim Löw demonstriert Gelassenheit: Obwohl eines der größten deutschen Talente damit kokettiert, künftig lieber für die Türkei zu spielen, will der Bundestrainer das Problem nicht mit einer schnellen Nominierung für das Länderspiel gegen Norwegen am 11. Februar 2009 lösen. "So etwas machen wir nicht", sagte der Bundestrainer: "Von uns gibt es keine Versprechungen." Der U-21-Nationalspieler mit türkischen Wurzeln schien sich längst für eine Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft entschieden zu haben, sorgte nun aber mit anderslautenden Äußerungen für Wirbel.

"Wenn eine Einladung kommt, entscheide ich spontan", hatte der Bundesliga-Profi von Werder Bremen nach dem letzten Hinrundenspiel über seine Nationalmannschafts-Zukunft gesagt. Es sei alles noch offen, erklärte der in Deutschland geborene Mittelfeldspieler, dessen Eltern aus der Türkei stammen. Der Verband, der sich zuerst melde, habe die besseren Chancen. Der 20-Jährige, der zuletzt als Spielmacher-Ersatz für Diego zwei starke Partien gemacht hatte, war bereits vom türkischen Nationaltrainer Fatih Terim umworben worden. Und obwohl er bereits für deutsche Nachwuchsteams gespielt hat, könnte Özil noch bis zum 21. Lebensjahr wechseln.

"Das ist seine Entscheidung"

Löw will sich trotz der immer stärkeren Leistungen von Özil nicht unter Druck setzen lassen. "Er spielt für uns intern in den Planungen eine Rolle, aber das ist seine Entscheidung. Die muss er für sich treffen, die kann ihm keiner abnehmen", sagte der Bundestrainer zu dem plötzlichen Sinneswandel.

Özils Äußerungen zum Ende der Hinrunde kamen unerwartet, denn noch Ende Oktober hatte der technisch hochbegabte Spieler zum Werben des türkischen Trainers gesagt: "Ich fühle mich beim DFB bestens aufgehoben. Ein anderer Verband als Deutschland kommt für mich momentan nicht in Frage." Der in Gelsenkirchen geborene und aufgewachsene Spieler hatte zudem erklärt: "Es wäre eine Riesensache, wenn der Bundestrainer mich anrufen würde." Dieses Telefonat hat inzwischen stattgefunden. Özil, der zum Stammpersonal der U 21 des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gehört, wird von seiner Familie freie Wahl gelassen: "Mein Vater hat gesagt, ich soll da spielen, wo ich mich am wohlsten fühle. Und ich bin derzeit in der U 21 sehr, sehr glücklich."

Allofs für Engagement in DFB-Elf

Die Bremer Verantwortlichen würden eine Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft begrüßen, wie Manager Klaus Allofs schon einige Mal erklärt hat: "Von deutscher Seite muss alles getan werden, ihn zu überzeugen, weiter für den DFB zu spielen." Auch Werder-Trainer Thomas Schaaf setzt sich für den U21-Nationalspieler ein: "Uns wäre es lieber, wenn er für Deutschland spielt." Am Talent mangele es Özil auf keinen Fall: "Er wäre natürlich ein Spieler für unsere A-Nationalmannschaft." (jvo/dpa)

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