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Sport: Navratilova verteidigt Kurnikowa

Man musste sich nur die Kleidung ansehen. Die eine trug eine ausgewaschene Hose, die bis zur Hälfte des Oberschenkels reichte und schlabberte.

Man musste sich nur die Kleidung ansehen. Die eine trug eine ausgewaschene Hose, die bis zur Hälfte des Oberschenkels reichte und schlabberte. Die andere spielte in einem Oberteil, das an beiden Seiten oberhalb der Hüfte Haut zeigte, das Türkis der Schuhe fand sich auf der Innenseite der Kapuze und auf dem Oberteil wieder. Die eine war Martina Navratilova, die andere Anna Kurnikowa.In Wimbledon trafen sich die Gegensätze. Im Mixed-Wettbewerb begegnete die 45-Jährige mit der großen Vergangenheit der 21-Jährigen mit der ungewissen Zukunft.

Nach ihrer 6:3, 4:6, 2:6-Niederlage an der Seite von Todd Woodbridge verteidigte Navratilova ihre Gegnerin, die mit Jonas Björkman angetreten war. Zuvor hatte diese Schlagzeilen gemacht, weil sie ein BBC-Interview abgebrochen hatte. „Der Interviewer sagte: Sie haben verloren, wie war ihr Tag? Würde er Pete Sampras so etwas fragen?“, sagte Navratilova. „Der Mann war gemein.“

Überhaupt kann sie die Kritik an der Russin mit den vielen Sponsoren und den wenigen Erfolgen nicht verstehen. „Soll sie etwa sagen: Nein, ich will das Geld nicht?“ Auch den Weg, den ihr Sport mit Tennismodels wie Kurnikowa einschlägt, möchte die Amerikanerin nicht missbilligen. „Sie hat einen neuen Markt auf der Frauentour geschaffen, ganz andere Fans kommen und wollen sie spielen sehen – und hoffentlich den Rest von uns auch.“ Was Navratilova betrifft, braucht man sich keine Sorgen zu machen. Sie will man sehen. Trotz der Schlabberhose. ben

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