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Sport: Neuer Held in Gelb

über den Triumph von Jens Voigt Beschimpft haben sie Jens Voigt bei der Tour de France vor einem Jahr. So etwas könne man doch nicht machen, erregte sich Fernseh-Deutschland.

über den Triumph von Jens Voigt Beschimpft haben sie Jens Voigt bei der Tour de France vor einem Jahr. So etwas könne man doch nicht machen, erregte sich Fernseh-Deutschland. Der Fahrer vom Team CSC hatte lieber auf seinen Kapitän Ivan Basso gewartet, anstatt gemeinsam mit seinem Landsmann Jan Ullrich eine vielversprechende Attacke weiterzufahren. Voigt führte den zurückgefallenen Italiener Basso wieder an Ullrich heran. Das war sein Job.

Voigt ist ein Radprofi. Manchmal als Helfer, so wie vor einem Jahr und in der ersten Woche dieser Tour. Und meist als notorischer Ausreißer und Angreifer, der es mit seinem unbändigen Kampfgeist bis in das Gelbe Trikot und die Herzen der Zuschauer schaffen kann. Am Samstag wurde noch über die Angriffe des Kasachen Alexander Winokurow und von Andreas Klöden für das T-Mobile-Team gejubelt. Gestern war es dann Voigt, der die Zuschauer vor dem Fernseher verharren ließ. Denn er, nicht Ullrich, fuhr ins Gelbe Trikot.

Obwohl das Team von Lance Armstrong den Ausreißer Jens Voigt nicht mit letzter Konsequenz verfolgte, hat es auch gestern wieder Kraft verloren. Das ist nicht nur gut für Voigts Kapitän Basso, sondern auch für das T-Mobile-Team. Es ist also auch gut für Jan Ullrich, der im Windschatten von Armstrong fahren konnte.

Jens Voigt kann die Tour de France leider nicht gewinnen. Dafür ist er im Hochgebirge nicht stark genug. Aber er kann, als Nebenwirkung seiner Attacken, einen Sieg von Jan Ullrich ein bisschen wahrscheinlicher machen. Ohne dafür beschimpft zu werden.

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