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Frisches Geld für Hertha BSC? Noch will der Verein offiziell nichts bestätigen.

© dpa

Neuer Investor bei Hertha BSC?: Riesen-Deal mit einem unbekannten Riesen

Bei Hertha BSC soll ein Milliardär eingestiegen sein und Genussgutscheine im Wert von sechs Millionen Euro erworben haben. Doch wer ist dieser Horst Julius Pudwill?

Wie eine etwas kräftigere Version von Klaus Wowereit sieht er aus mit seinen runden Gesichtskonturen. Ansonsten hat Horst Julius Pudwill wohl nicht viel gemein mit Berlins Regierendem, in jedem Fall hat der Mann mehr Geld in der Kasse. Im US-Magazin „Forbes“ rangiert Pudwill auf der Liste der Megareichen auf Platz 1394. Womöglich aber eint Pudwill mit Wowereit die Liebe zu Berlin, im Besonderen zu Hertha BSC. Bei Berlins Fußball-Bundesligisten soll der Milliardär nun eingestiegen sein, wobei sich der Klub mit der Bestätigung noch ziert: Genussgutscheine im Wert von sechs Millionen Euro soll Pudwill erworben haben. Ein Riesendeal mit einem in Europa eher unbekannten Riesen.

Dabei stammt der reiche Mann sogar aus Deutschland, vor 43 Jahren wanderte Pudwill nach Hongkong aus. Seitdem wuchs sein Vermögen mit der Produktion von Autoteilen. 1985 gründete er Technotronic Industries, als dessen Vorsitzender er mit 69 an die 18.000 Mitarbeiter unter sich hat – kaum weniger, als Hertha-Zuschauer bei einem Durchschnittsspiel gegen sagen wir mal Mainz ins Stadion kommen.

Pudwill ist nicht der erste, der Hertha BSC als Investitionsprojekt erkannt hat

Aber damit ist es vielleicht bald vorbei. Denn Pudwill ist nicht der erste aus der Reihe der Reichen, die Hertha BSC als Investitionsprojekt erkannt haben. Kohlberg Kravis Roberts & Co (KKR) ist bereits beim zuvor notorisch klammen Bundesligisten eingestiegen – mit über 60 Millionen Euro. Ein Unternehmen mit schwammigem Ruf, der einstige SPD-Chef Franz Müntefering hat es einst als „Heuschreckenplage“ abqualifiziert.

Aber das ist egal. Im deutschen Fußballgeschäft tummeln sich ja nicht nur selbstlose Wohltäter – vom Schalke- Sponsor Gazprom bis zum Brausehersteller Red Bull in Leipzig. Wer Geld bringt, der bestimmt. Bei RB Leipzig ist ein Bulle Maskottchen, womöglich sind in Berlin Hertinhos Tage nun gezählt und der gemütliche Hertha-Bär muss einem Menschen im Staubsaugerkostüm – Pudwill produziert auch für Hoover – oder einer Plüschheuschrecke weichen. Würde passen, Hertha scheint ja sauber auf dem Sprung zu sein. Und wenn erst mal die Fantrikots der Berliner Profis in Hongkong auf den Markt kommen, die Kids dort Hany Mukhtar oder Fabian Lustenberger auf dem Rücken tragen...

Oder vielleicht auch nicht. Denn wenn Hertha Meister ist, heißen die Spieler bestimmt schon anders: In frühestens sieben Jahren muss Hertha angeblich das Geld an Pudwill zurückzahlen. Träumen ist erlaubt, mindestens bis dahin.

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