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Neuer Job: Lothar Matthäus wird Nationaltrainer in Bulgarien

Endlich wieder eine positive Nachricht für den Rekordnationalspieler: Lothar Matthäus trainiert künftig die bulgarische Auswahl. Er soll bereits beim nächsten EM-Qualifikationsspiel auf der Bank sitzen

Lothar Matthäus setzt seine kleine Trainer-Weltreise fort und kehrt nach 17 Monaten Zwangspause auf die Fußball-Bühne zurück. Die bewegte, aber bislang nur mäßig erfolgreiche Trainerkarriere des deutschen Rekordnationalspielers hat in Sofia ihre nächste Station.

Als Nationalcoach Bulgariens soll Matthäus den WM-Vierten von 1994 nach einem Fehlstart in die Qualifikation doch noch zur EM 2012 in Polen und der Ukraine führen. Das bestätigte der Präsident des bulgarischen Fußballverbandes Borislaw Michailow am Dienstag in Sofia. Der 49-Jährige soll in wenigen Tagen öffentlich als Coach vorgestellt werden.

Matthäus erhält einen Einjahresvertrag mit einer Option für zwei weitere Jahre. Der 49-Jährige soll sein neues Team erstmals beim nächsten EM-Qualifikationsspiel am 8. Oktober gegen Wales betreuen. Der Weltmeister von 1990 tritt die Nachfolge von Stanimir Stoilow an, der nach dem 0:4 gegen England und dem 0:1 gegen Montenegro in diesem Monat zurückgetreten war. Weiterer Gruppengegner ist die Schweiz mit dem deutschen Trainer Ottmar Hitzfeld.

Matthäus war bis April 2009 Vereinstrainer bei Maccabi Netanya in Israel. In diesem Sommer war er nach der WM Kandidat für Nationaltrainerposten in mehreren Ländern. Verhandlungen in Kamerun und Serbien scheiterten aber. In mehreren Interviews hatte sich Matthäus - der zuletzt vornehmlich mit seinem Privatleben für Schlagzeilen gesorgt hatte - über seine schlechte Reputation als Fußball-Coach in Deutschland beklagt. Die Sehnsucht nach einer Top- Adresse konnte sich der Ex-Profi von Bayern München und Inter Mailand als Trainer bislang nicht erfüllen.

Als Coach war der 150-malige deutsche Nationalspieler und ehemalige Weltfußballer bislang eher Durchschnitt und Vagabund. In Deutschland gelang ihm als Ungarns Nationalcoach 2004 mit einem 2:0- Testspielsieg gegen das DFB-Team der größte Erfolg. Vereinsaufgaben in Österreich, Brasilien und Serbien waren meist von kürzerer Dauer. Mit Partizan Belgrad wurde er immerhin serbischer Meister.

In Bulgarien hat der Franke eine schwere Aufgabe vor sich. Die in Deutschland versagte professionelle Achtung ist ihm dort aber sicher. "Wir brauchen einen ausländischen Trainer mit einem starken Hintergrund, den die Spieler respektieren", sagte Verbandschef Michailow. In Deutschland aktiv sind die bulgarischen Nationalspieler Waleri Domowtschiski von Hertha BSC und Iljan Micanski vom Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern.

Bulgarien konnte sich letztmalig 2004 für ein großes Turnier qualifizieren, scheiterte aber bei der EM in Portugal in der Vorrunde. 1994 schied Matthäus mit Deutschland im WM-Viertelfinale gegen Bulgarien (1:2) aus. "Loddars" letzter WM-Treffer nutzte dem Titelverteidiger damals nichts. (dpa)

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