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Was hat er sich da angetan? Der zweimalige Bahnrad-Olympiasieger Robert Bartko (l.) mit DESG-Präsident Gerd Heinze.

© dpa

Neuer Sportdirektor beim Eisschnelllaufen: Robert Bartko und der Sprung aufs Glatteis

Ein Berliner Radsportidol wechselt die Sportart. Robert Bartko wagt den Sprung aufs Glatteis will künftig als Sportdirektor das Eisschnelllaufen nach vorn bringen.

Robert Bartko hat seine kräftigen Hände zur Raute geformt. Nicht im Merkel-Style, sondern die Finger nach vorn gedreht. Er sagt: „Ich bin an einem See groß geworden. Immer, wenn der im Winter zu war, war ich auf dem Eis.“ Natürlich nicht mit den langen Kufen, sondern mit den kurzen. Aber das qualifiziere ihn schon für den Posten des Sportdirektors bei der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG). Bartko lacht. Ein Eisbrecher bei der Inthronisierung am Mittwoch in Berlin. Kein Scherz ist, dass der zweimalige Olympiasieger im Bahnradfahren und bis 2013 auch Idol des Berliner Sechstagerennens einsteigt bei einem Verband, der bei den Winterspielen von Sotschi ohne eine einzige Olympiamedaille in eine große Krise geschlittert ist. Erst in diesem Jahr hatte Bartko seine aktive Karriere als Radprofi beendet.

Robert Bartko ist schon Vizepräsident des Landessportbunds Berlin, das Ehrenamt kann er auch weiter ausführen. Beruflich hat er fortan allerdings einen "Schreibtisch in München", pendelt aber auch zwischen den Eisschnelllauf-Zentren Erfurt, Inzell und vor allem Berlin ("da habe ich auch einen Schreibtisch").

Im Eisschnelllauf wolle er sich besonders um die Förderung des Nachwuchses bemühen, sagt der 38-Jährige. „Es geht um neue Strukturen.“ Allerdings wolle er zu einzelnen Fragen noch keine Stellung bitten, eine Einarbeitungszeit von 100 Tagen müsse ihm gestattet sein. Robert Bartko bittet um Geduld: Wichtig sei ihm, dass sich in sechs bis acht Jahren nachhaltig etwas bewege. So viel Zeit hat der ehemalige Radprofi, sein Vertrag bei der DESG ist unbefristet. Bei den deutschen Spitzenläufern wird die Entscheidung für Bartko begrüßt. Sprinter Samuel Schwarz sagt: „Es ist keine Wischi-waschi-Lösung. Ich kenne ihn schon lange und halte ihn für den richtigen Mann. Ich bin allerdings überrascht, dass er sich das antut.“ Zudem sei befremdend, dass die Sportler von der Inthronisierung des neuen Sportdirektors erst aus der Zeitung erfahren hätten. Vor der offiziellen Pressekonferenz am Mittwoch habe keiner offiziell Bescheid bekommen. Schwarz findet das "seltsam".

Dabei ist Bartko schon seit dem 1. Dezember bei der DESG im Amt. Und seine Sportler will der neue Sportdirektor nun schleunigst kennen lernen. Ab Freitag hat er die Gelegenheit dazu, beim Weltcup im Sportforum.

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